Österreich wird in der Männer-Staffel bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld am Freitag nicht vertreten sein. Vorausgegangen war die Enthüllung des Skandals um Blut-Doping.
Der gastgebende Skiverband verzichtet nach den Festnahmen von zwei Athleten wegen Blutdopingverdachts am Mittwoch auf eine Teilnahme.
Der ÖSV verfügt in Seefeld nur noch über drei erfahrene Langläufer sowie zwei in der Staffel wohl überforderte Nachwuchsathleten.
In der Frauen-Staffel am Donnerstag ist der mit nur zwei Athletinnen nach Seefeld gekommene Verband ebenfalls nicht am Start.
Bei einer Razzia des österreichischen Bundeskriminalamtes waren am Mittwoch sieben Personen festgenommen worden. Fünf davon sind Sportler. Zudem wurden in Erfurt ein deutscher Sportmediziner und ein mutmaßlicher Komplize festgenommen.
ÖSV-Präsident "zutiefst verärgert"
Der Präsident des Österreichischen Skiverbandes, Peter Schröcksnadel, hat sich nach der Razzia und sieben Festnahmen bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld schwer enttäuscht gezeigt.
"Nichts ist niederträchtiger als das Erkaufen von besseren Resultaten durch illegale leistungssteigernde Methoden. Ich bin zutiefst verärgert, dass einzelne Athleten scheinbar nichts aus der Vergangenheit gelernt haben. Im ÖSV gilt Null-Toleranz gegenüber Doping", sagte der Funktionär.
Fünf der sieben Festgenommenen waren Sportler, zwei davon kamen aus den Reihen von Österreichs Langläufern.
Der ÖSV will nach Angaben von Schröcksnadel alles gegen Doping tun, was in der Macht des Verbandes steht.
"Laut den Ermittlungen der Behörden gibt es keinen Hinweis darauf, dass Betreuer des ÖSV in diesen Dopingfall involviert sind", sagte Schröcksnadel.
Nach dem Saisonende im März will er für die Zukunft neue Strukturen. "Unabhängig davon werde ich dem Präsidium vorschlagen, nach dieser Saison den Langlaufsport im ÖSV völlig neu zu organisieren." © dpa
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