Die Befürchtungen von Österreichs Ski-Fans haben sich bestätigt: Marlies Schild hört auf. Mit 33 Jahren verstaut die Salzburgerin ihre Rennski im Keller.
"Ich höre auf, wenn ich spüre, dass es soweit ist." Slalom-Königin Marlies Schild hat nach fast 20 Jahren im Skizirkus ihre aktive Karriere beendet. Sie habe sich ihren Rücktritt gut überlegt, sagte die Salzburgerin bei einer Pressekonferenz in Wien. "Ich habe meinen Traum gelebt, den ich schon als kleines Mädchen hatte." Es sei an der Zeit, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.
"Ich bin jetzt 33 Jahre alt. Das ist für eine Frau durchaus ein Alter, in dem man sich überlegen muss, was in den kommenden Jahren passiert." Einer der großen Wünsche für die Zukunft sei eine eigene Familie, sagte Schild. Eine Rückkehr in den Weltcup - vielleicht als Beraterin - schließt sie zumindest nicht aus: "Jetzt ist mal alles noch recht frisch. Ob ich meine Erfahrungen später einmal teilen werde, wird sich weisen."
Marlies Schild: "Es ist Zeit"
Schon Ende der vorigen Saison sei ihr der Gedanke gekommen, aufzuhören, sagte Schild. "Ich kann nicht mehr so den perfekten Slalomschwung fahren, wie ich ihn jahrelang gefahren bin." Zwar sei sie immer noch gut unterwegs gewesen, habe aber gemerkt, wie die Anstrengungen am Körper zehrten. "Vom Kopf und vom Bauch her bin ich mir sicher, dass das die richtige Entscheidung war."
Während ihrer Abschiedspressekonferenz kämpfte Schild immer wieder mit den Tränen. Sie bedankte sich bei ihrer Familie und ihrem Lebensgefährten Benjamin Raich, ihren Mitarbeitern und den anwesenden Medienvertretern. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel wünschte Schild für die Zukunft alles Gute. "Sie hat alles gewonnen. Schade, dass sie aufhört, aber irgendwann kommt für jeden Sportler dieser Zeitpunkt."
Auch ÖSV-Direktor Hans Pum dankte Schild. "Sie war ein Vorbild für die Jungen. Außergewöhnlich war, wie sie mit den Tiefschlägen umgegangen ist."
In ihrer fast 20-jährigen Karriere hat Schild vier Olympia- und sieben WM-Medaillen gewonnen. In 212 Rennen feierte sie 37 Weltcupsiege, davon 35 im Slalom. Damit ist sie in dieser Disziplin die beste Läuferin der Weltcup-Geschichte. Viermal holte sie die kleine Kristallkugel im Slalomweltcup. 2011 wurde sie in ihrer Paradedisziplin Weltmeisterin.
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