Marcel Hirscher ist seit Jahren Österreichs große Ski-Hoffnung bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Nun steht die neue Weltcup-Saison vor der Tür. Im Interview verrät uns der Sportler des Jahres 2012, wie er sich auf die kommenden Monate vorbereitet hat, wovor er wirklich Angst hat und warum er statt Skistar auch gern Tischler geworden wäre.
Wie haben Sie sich auf die neue Saison vorbereitet?
Auf welche Rennen freuen Sie sich besonders?
Ein Lieblingsstrecke habe ich nicht, alle Pisten haben etwas Besonderes und das gilt es zu meistern. Momentan freue ich mich am meisten auf Sölden, das erste Rennen, und danach freu ich mich auf Levi in Finnland, das zweite Rennen, und so weiter.
Was ist Ihr größtes Ziel in dieser Saison?
Gut Ski zu fahren. Meinen Riesentorlauf-Schwung zu verbessern und im Slalom mein Potenzial noch weiter auszureizen. Da wird mir eh nicht fad.
Ted Ligety ist einer Ihrer stärksten Konkurrenten. Messen Sie sich auch in der Weltcup-Pause?
Nach der Saison lassen wir alle die Competition mal Competition sein. Jeder verbringt seinen Sommer und seine Vorbereitung, und in Sölden werden wir dann sehen, wo jeder steht.
Skirennfahrer lieben Geschwindigkeit und gehen an ihre Grenzen – vor was fürchtet sich Marcel Hirscher?
Fürchten tue ich mich in der Abfahrt, da ich das nie trainiert habe und deshalb fahre ich auch keine Abfahrten. Außerdem ängstige ich mich vor Alltag und Routine, daher versuche ich mein Leben immer abwechslungsreich zu gestalten.
Sie haben dreimal hintereinander den Gesamtweltcup gewonnen. Ihr Vater Ferdinand ist nach wie vor einer Ihrer größten Unterstützer, was macht Sie stark?
Gewichte heben! (lacht) Nein, im Ernst: ich mich selbst - mit der Unterstützung und Begleitung eines guten Umfelds. Denn alleine ist man nur halb so stark.
Hätten Sie nicht eine Karriere als Skirennläufer eingeschlagen, was würden Sie heute machen?
Das habe ich mich auch schon oft gefragt. Viele Berufe haben ihren Reiz. Ein Freund von mir ist Tischler, das taugt mir voll. Mit den eigenen Hände etwas herzustellen, was dann dasteht. Ich betätige mich seit Jahren gerne kreativ. Aber ob mein Talent reichen würde, davon zu leben – keine Ahnung.
Leider kommt es im Skisport immer wieder zu Stürzen und schwerwiegenden Verletzungen. Wie sehen Sie diese Vorfälle, muss mehr für die Sicherheit der Athleten getan werden?
Es wird ja immer mehr für die Sicherheit der Athleten getan und das ist gut so. Wenn wir die Umstände vor einigen Jahrzehnten mit denen von heute vergleichen, dann ist die Entwicklung gut gelaufen.
Sie sind sehr aktiv auf Twitter und Facebook. Was denken Sie über Social Media?
Es ist für mich die beste Möglichkeit, direkt mit den Menschen in Kontakt zu treten. Ich nutze vor allem Wartezeit und Autofahrten, um meine Social-Media-Seiten zu betreuen. Hier spreche ich direkt mit allen, die es interessiert oder mir direkt geschrieben haben. Es ist sozusagen mein eigenes Medium.
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