• Besser hätte die WM für die deutschen Skispringer nicht enden können.
  • Im Mannschaftswettbewerb verteidigen die Sportler von Bundestrainer Stefan Horngacher erfolgreich ihren Titel.
  • Karl Geiger schafft etwas, was zuletzt Martin Schmitt vor 20 Jahren gelungen war.

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"Yes", rief Markus Eisenbichler, auf der Tribüne stampften die Volunteers begeistert mit den Füßen: Angeführt von Eisenbichler und Lokalmatador Karl Geiger haben sich die deutschen Skispringer bei der Heim-WM erneut zu Team-Weltmeistern gekrönt. Das von Severin Freund und Pius Paschke komplettierte deutsche Quartett trumpfte am Samstag in Oberstdorf groß auf und verwies Österreich und Polen auf die Plätze zwei und drei.

Für Geiger war es im vierten Wettbewerb in seinem Sprung-Wohnzimmer die vierte Medaille - die zweite goldene. Im Einzel von der Normalschanze hatte der 28-Jährige Silber geholt, von der Großschanze Bronze und im Mixed-Team mit Eisenbichler, Katharina Althaus und Anna Rupprecht Gold.

"Das wird eine ganz enge Kiste heute", hatte Bundestrainer Stefan Horngacher vor dem Wettkampf gesagt und recht behalten. Zur Halbzeit lag Titelverteidiger Deutschland in Führung. Von den Japanern auf Rang vier trennten die DSV-Adler aber nur etwa sieben Meter. Die Mannschaft war von Anfang an vorne dabei, weil in Startspringer Paschke und Routinier Freund auch die beiden Springer hinter den Topleuten lieferten. "So haben wir uns das vorgestellt, dass der Pius gut eröffnet", sagte Horngacher hochzufrieden.

Eisenbichler deutlich stärker als in den Einzelwettbewerben

Für Eisenbichler lief es deutlich besser als noch in den beiden Einzelwettbewerben, in denen er jeweils nur Rang 17 erreicht hatte. Auch der Ärger nach seinem Sturz am Vortag war vergessen. Nach seinem Satz auf 135 Meter im ersten Durchgang zeigte der Siegsdorfer mit erhobenem Finger an, wie einverstanden er damit war und jubelte in die Kamera. Sein zweiter Versuch ging sogar auf sehr starke 138,5 Meter hinunter. Als Schlussspringer veredelte Geiger seine Traum-Titelkämpfe nervenstark mit Sprüngen auf 133,5 und 136 Meter.

So viele Podestplätze wie der Allgäuer hatte seit Martin Schmitt 2001 kein deutscher Springer mehr bei einer Weltmeisterschaft eingeheimst. Geiger ist der prägende deutsche Sportler bei der Veranstaltung in den heimischen Bergen.

Der Bachelor of Engineering in Energie- und Umwelttechnik ließ sich in dieser Saison von zahlreichen verrückten Wendungen inklusive einer Corona-Infektion nicht aus dem Konzept bringen und war gerade bei den Saisonhöhepunkten stark. Im Dezember wurde er in Slowenien Skiflug-Weltmeister. Der einzige Weltcup-Sieg in diesem Winter gelang Geiger ausgerechnet bei der Vierschanzentournee in Oberstdorf, wo er nun auch die WM zu seinen Sprung-Festspielen machte.

Titel dürfte für Freund eine besondere Genugtuung sein

Für Altmeister Freund dürfte der Titel nach langer sportlicher Leidenszeit ebenfalls eine ganz besondere Genugtuung sein. Der von vielen Verletzungen gebeutelte 32-Jährige hatte im schwedischen Falun 2015 zweimal Gold und einmal Silber gewonnen und anschließend zwei Weltmeisterschaften verpasst. Nun durfte er bei seiner Rückkehr gleich wieder ganz oben auf dem Podest jubeln. Für Spätstarter Paschke war es die erste WM-Medaille.

Nach dem Höhepunkt Heim-WM haben die Skispringer nun fast drei Wochen Wettkampfpause. Coronabedingt fällt die lukrative Raw-Air-Tour in Norwegen aus. Vom 25. bis zum 28. März findet der Saisonabschluss beim Skifliegen in Slowenien statt. (dpa/fra)


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