Jarl Magnus Riiber kann nicht mehr: Aufgrund einer chronischen Krankheit hat der Norweger entschieden, seine Karriere zu beenden. Aktuell führt er trotz seiner Krankheit die Weltrangliste der Kombinierer an.

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Wegen einer schweren Darm-Erkrankung beendet der norwegische Ausnahmesportler Jarl Magnus Riiber seine Karriere als Nordischer Kombinierer. "Nach vielen Jahren habe ich mich entschieden, dass dies meine letzte Saison ist", sagte der achtmalige Weltmeister bei einer Pressekonferenz. "Die letzten Monate waren geprägt von wenig Training und vielen Krankenhausaufenthalten. Jetzt habe ich Klarheit über die Probleme bekommen: Bei mir wurde Morbus Crohn diagnostiziert, eine chronische Entzündungserkrankung, mit der ich für den Rest meines Lebens leben muss."

Ich will lieber jetzt zurücktreten, wenn ich an der Spitze bin, und mich auf meine Gesundheit konzentrieren und das Leben mit meiner Familie genießen.

Riiber über sein Karriereende

Er habe sich zuletzt wie "Gefangener" in seinem Körper gefühlt, "so macht es mir keinen Spaß mehr". Daher der Rücktritt, nicht ohne ein letztes Hurra freilich: Riiber wird die Saison noch beenden, bei der Heim-WM in Trondheim (26. Februar bis 9. März) noch einmal alles daran setzen, einen rauschenden Abschluss seiner großen Karriere zu erreichen. Trotz seiner gesundheitlichen Probleme führt Riiber den Gesamtweltcup vor Vinzenz Geiger aus Oberstdorf an.

Nächste bittere Nachricht für Norwegen

Für Wintersport-Norwegen ist es indes der nächste herbe Schlag, der dritte Superstar binnen weniger Wochen verabschiedet sich - zuletzt hatten die Biathlon-Brüder Johannes Thingnes und Tarjei Bö ihren Abschied zum Saisonende verkündet.

Riiber steht auf einer Stufe mit den allergrößten Schnee-Ikonen seines Landes, mit Björn Däehli, Marit Björgen, Ole Einar Björndalen, den Bös. Gut sechs Jahre nur, seit Ende 2018, dauerte Riibers große Phase - in der beherrschte er die Kombination aber wie niemand vor ihm.

76 Weltcuprennen gewann er, pulverisierte die Bestmarke des Finnen Hannu Manninen (48), lieferte sich packende Duelle mit dem heutigen deutschen Cheftrainer Eric Frenzel. "Er war der Gegner, der mir am meisten bedeutet hat, der mich am meisten motiviert hat", sagte Riiber, der auf der Schanze das Niveau eines Spezialspringers besaß und auch in der Loipe an guten Tagen in einer anderen Welt lief.

Riiber feierte unerreichte Erfolge

Seine acht WM-Titel sind unerreicht, wie Frenzel hat er fünfmal den Gesamtweltcup gewonnen. Nur ein Olympiasieg blieb Riiber verwehrt. 2018 holte er Silber mit dem Team, 2022 legte ihn eine Corona-Infektion lahm. Auf einen letzten Anlauf 2026 wird er verzichten. "Das ist mir nicht mehr wichtig", sagt Riiber, "dazu müsste ich noch größere gesundheitlichen Opfer bringen."

Derer brachte er genug. Kurz vor dem Start in die laufende Saison hatte er wochenlang Blut im Stuhl, vermutete einen Magen-Darm-Virus. Es war mehr als das, wie er jetzt weiß.

Trotz aller Probleme gewann Riiber auch in der laufenden Saison drei Rennen, führt den Gesamtweltcup an, könnte ihn als erster zum sechsten Mal gewinnen. Doch das ist ihm eben jetzt nicht mehr wichtig: "Jetzt will ich das Leben mit denen teilen, die immer auf mich gewartet haben."

(sid/dpa/bearbeitet von ska)

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