Biathlon-Star Ingrid Landmark Tandrevold patzt zum Auftakt der Biathlon-WM und wird im Anschluss Opfer völlig geschmackloser Hassnachrichten.
Mit großen Hoffnungen startete die norwegische Mixed-Staffel um die Stars Ingrid Landmark Tandrevold und
Vor allem Tandrevold erlebte einen rabenschwarzen Tag in der Schweiz. Als Startläuferin brachte sie ihr Team mit etlichen Schießfehlern und gleich zwei Strafrunden früh ins Hintertreffen – die 28-Jährige ließ den Medaillentraum Norwegens quasi im Alleingang platzen.
Tandrevold mit schwacher Leistung zum WM-Auftakt
Nur dank Schlussläufer Bö und einer überragenden Leistung wurde es zum Schluss doch nochmal richtig knapp. Am Ende mit dem besseren Ende für die deutsche Staffel um Schlussläufer
Nach dem Rennen wurde Tandrevold auf Social Media Opfer massivster Beleidigungen. "Ich wünsche dir alles Schlechte dieser Welt", schreibt der Nutzer zu Beginn – und lässt geschmacklose Schimpfwörter folgen. Tandrevold selbst machte die Hassnachricht in ihrer Instagram-Story öffentlich. "Nicht mein Tag heute. Mein Team war überragend und sie verdienen Besseres", schrieb die Norwegerin nur dazu.
Unterstützung, Trost und Zuspruch für Tandrevold gab es anschließend von allen Seiten – auch von der Konkurrenz. Lou Jeanmonnot aus dem französischen Siegerteam bezeichnete den Absender der Nachricht beim norwegischen Sender NRK als "Sadisten". Auch sie selbst sei bereits Opfer von Hassnachrichten geworden, wie sie erklärte: "Irgendwelche Leute, die ich nicht kenne, schreiben, dass ich aus dem Team geworfen werden soll. Sie tragen nur Hass in sich."
Französischer Biathlet verzichtet auf Instagram
"Das ist einfach traurig", sagte Jeanmonnots Teamkollege Emilien Jacquelin. Er rät Tandrevold, in Zukunft komplett auf Social Media zu versichten, um Nachrichten wie diese nicht mehr lesen zu müssen. "Das Beste, was sie machen kann, ist Instagram auszuschalten und die Nachrichtenfunktion zu schließen. Ich halte das seit zwei Jahren so und es geht mir besser damit."
Norwegens Biathlon-Sportchef Per Arne Botnan fand gegenüber NRK ebenfalls deutliche Worte: "Es ist traurig zu sehen, dass es da draußen Menschen gibt, die nichts anderes zu tun haben, als solche idiotischen Dinge zu schreiben", sagte er in Bezug auf den Hass, der Tandrevold nach dem Rennen entgegengeschlagen ist. Er und das Team seien "Internet-Trolle gewohnt", wie er erklärte, "aber das ist eine der schlimmsten Sachen, die ich je gesehen habe".
Bö, der seine Kollegin direkt nach dem Rennen zu trösten versuchte, sprach im Anschluss bei TV2 ebenfalls über den Vorfall. Die Hassnachrichten bezeichnete er als "idiotisch und verwerflich", sie seien "die Kehrseite der Sozialen Medien".
Hassnachrichten auch gegen deutschen Biathlon-Star
Hass und Hetze im Biathlon sind leider nichts Neues. Während der WM in Nove Mesto im vergangenen Jahr machte die deutsche Biathletin Vanessa Voigt geschmacklose und schockierende Nachrichten öffentlich. Später, während der Vorbereitung auf die neue Saison, nahm sich Voigt eine Auszeit, laut eigener Aussage hatte sie mit mentalen Problemen zu kämpfen.
Verwendete Quellen
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