Angelique Kerber steht im Halbfinale von Wimbledon. Gegen die Russin Darja Kassatkina hat sie bewiesen, warum sie inzwischen als Titelanwärterin gehandelt wird.
Deutschlands bester Tennisspielerin
Das Ende des Viertelfinals bot höchste Spannung, als Kerber in mitreißenden Ballwechseln zunächst sechs Matchbälle ausließ. Nach 1:29 Stunden nutzte Kerber nach einer überzeugenden Vorstellung mit Nervenstärke ihren siebten Matchball.
Verfolgen Sie hier das Halbfinale Angelique Kerber gegen Jelena Ostapenko und hier das Halbfinale Julia Görges gegen Serena Williams.
Angelique Kerber legt aggressiv los
30 Jahre nach dem ersten Wimbledon-Sieg von
Im Halbfinale am Donnerstag kann die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Kerber jetzt gegen die Lettin Jelena Ostapenko wie vor zwei Jahren das Endspiel erreichen. Damals hatte Kerber dort gegen die US-Amerikanerin Serena Williams verloren.
Auf dem Centre Court, den Kerber gern als magisch beschreibt, legte die Schleswig-Holsteinerin aggressiv los und brachte die Weltranglisten-14. mit ihrer Vorhand häufig in Schwierigkeiten. Mit zwei Doppelfehlern überließ Kassatkina der Norddeutschen das erste Aufschlagspiel. Nach zehn Minuten führte Kerber mit 3:0.
Die deutlich erfahrenere Linkshänderin versuchte die Ballwechsel zu diktieren, um gegen die neun Jahre jüngere Russin nicht selbst in die Bedrängnis zu geraten.
Die Kontrahentinnen lieferten sich teils hochklassige und lange Ballwechsel, immer wieder konnte sich die Kielerin auf ihre Vorhand und ihre Fitness verlassen. Dennoch war die 30-Jährige machtlos, als Kassatkina mit ihrer Power und dem risikoreichen Spiel auf 3:4 herankam.
"Ich fühle den Druck nicht"
Kerber zeigte sich unbeeindruckt - und wieder half die Russin mit zwei Doppelfehlern beim nächsten Break mit. Ein Aufschlagspiel später sicherte sich die deutsche Nummer eins vor den Augen ihrer Mutter Beata den ersten Satz.
Vor zwölf Tagen hatte Kerber Kassatkina im letzten Turnier vor Wimbledon in Eastbourne niedergerungen, nervenstark im Tiebreak des dritten Satzes. Auch diesmal ging die Australian-Open- und US-Open-Gewinnerin von 2016 als Favoritin ins Spiel.
Dass das aber kein Weiterkommen bedeuten muss, dafür gab es warnende Beispiele genug: Schließlich sind in diesen verrückten Wimbledon-Tagen die Top Ten der Setzliste schon vor dem Viertelfinale ausgeschieden. "Ich fühle den Druck nicht. Ich gucke nicht, wer noch übrig ist", hatte Kerber gesagt.
Auch im zweiten Satz machte die Weltranglisten-Zehnte konzentriert weiter. Nach einem zwischenzeitlichen 3:1 musste sie die Russin zwar wieder herankommen lassen, ließ sich aber mit ihrem unbändingen Willen nicht mehr vom zweiten Grand-Slam-Halbfinale in diesem Jahr nach den Australian Open im Januar abbringen. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.