Ein kurioser Zwischenfall im Match zwischen Nick Kyrgios und Pierre-Hugues Herbert endet für den Schiedsrichter Mohamed Lahyani glimpflich: Er kommt mit einer Ermahnung davon.
Ein bizarres Gespräch mit dem australischen Tennisprofi Nick Kyrgios bleibt für den schwedischen Schiedsrichter Mohamed Lahyani bei den US Open ohne weiterreichende Konsequenzen.
In einer Stellungnahme erklärten die Veranstalter am Freitag zwar, Lahyani sei zu weit gegangen. Sie werden den langjährigen Schiedsrichter aufgrund seines sonst stets tadellosen Verhaltens aber weiter einsetzen. Seine Leistungen würden jedoch beobachtet.
Schiedsrichter redete auf Kyrgios ein
Lahyani hatte am Donnerstag ungewöhnlicherweise seinen Stuhl verlassen und auf Kyrgios eingeredet. Der 23-Jährige, der wegen wiederholten Fehlverhaltens schon etliche Strafen erhalten hat, wirkte in seinem Zweitrundenmatch gegen den Franzosen Pierre-Hugues Herbert lustlos und wurde von den Zuschauern ausgebuht.
Beim Stand von 4:6, 0:3 erkundigte sich Lahyani bei Kyrgios, ob es ihm gut gehe. Er machte ihm aber auch klar, dass er kein gutes Bild für den Sport abgebe. Er werde als Schiedsrichter gegebenenfalls einschreiten. "Ich will Ihnen helfen", sagte Lahyani unter anderem.
Gegner kritisierte Verhalten des Schiedrichters
Kyrgios ließ sich beim nächsten Seitenwechsel nach eigenen Worten etwas Salz reichen und siegte noch 4:6, 7:6 (8:6), 6:3, 6:0.
Herbert kritisierte Lahyani: "Das ist nicht sein Job. Er ist Schiedsrichter, kein Coach. Er sollte auf seinem Stuhl bleiben", meinte der Franzose.
Kyrgios wies bei seiner Pressekonferenz mit teils sarkastischen Antworten den Vorwurf des Coachings zurück. "Das ist lächerlich. Ich habe seit Jahren keinen Coach", meinte der 30. der Weltrangliste.
Es sei ja bekannt, welche große Spielerkarriere Lahyani gehabt habe, erklärte er bissig. Kyrgios trifft am Samstag auf Roger Federer, nach seinen eigenen Stärken gefragt, meinte er selbstironisch: "Ich bewege mich unglaublich. Meine Returns, meine mentale Stärke." © dpa
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