Dominik Köpfer hat es als erster deutscher Tennis-Profi in die dritte Runde der diesjährigen US Open geschafft. Eine Überraschung! In Deutschland war der "Pitbull" noch nicht allen Tennis-Fans ein Begriff - bis jetzt.
Dominik Köpfer hat bei den US Open der Tennis-Profis völlig überraschend die dritte Runde erreicht. Der 25-Jährige, der erst über die Qualifikation ins Hauptfeld kam, setzte sich am Mittwochabend gegen den US-Amerikaner Reilly Opelka mit 6:4, 6:4, 7:6 (7:2) durch und überstand damit als erster Deutscher in New York die zweite Runde.
Köpfer steht bei seinem erst zweiten Grand-Slam-Turnier damit erstmals in der dritten Runde. In Deutschland ist er spätestens jetzt allen Tennis-Fans ein Begriff - zumindest rein sportlich.
Köpfer? Der wollte nie Tennis-Profi werden
Über die Person Köpfer ist wenig bekannt. Ehemalige Coaches bezeichnen den gebürtigen Schwarzwälder als Super-Sportler. Er sei sehr gut gewesen im Fußball, ein guter Skifahrer. "Wenn er Dinge anfängt, dann kann er die eigentlich sofort gut", sagte sein ehemaliger Jugendtrainer Oliver Heuft kürzlich der "ARD".
Köpfer ist aber Tennis-Profi geworden. Dabei habe er diesen Traum nie gehabt, sagte Heuft weiter. Auch seine heute unverkennbare Qualität hätte als Teenager anfangs nicht herausgestochen. Doch eines zeichnete Köpfer schon in jungen Jahren aus: seine Motivation.
Der "Pitbull" beißt sich durch
Nicht von ungefähr komme der Spitzname "Pitbull", sagte Jürgen Müller - ebenfalls ehemaliger Jugendtrainer von Köpfer - dem "Südkurier" am Dienstag. In der Nacht zuvor war der 25-Jährige seinem Spitznamen einmal mehr gerecht geworden.
Was war geschehen? Erste Runde der US Open: Köpfer hatte zwei Sätze für sich entschieden und führte im dritten Durchgang mit 5:2. Alles deutete auf einen ungefährdeten Sieg hin, doch Köpfer gab den Satz noch mit 5:7 an seinen spanischen Gegner ab. Von Schmerzen geplagt, konnte er kaum noch laufen. Doch aufgeben kam für ihn nicht infrage.
Satz Nummer vier: Wieder führte Köpfer, wieder gab er die Führung ab. Doch er blieb nervenstark, änderte seine Taktik und entschied das Match nach vier Sätzen für sich. Daran hatte nicht einmal Müller geglaubt.
Köpfer sprang durch diesen Sieg in der Weltrangliste von Platz 118 auf Rang 99 - vorübergehend. Denn damit gab er sich nicht zufrieden. Köpfer wollte mehr - und bekam mehr.
Von 0 auf 100: Plötzlich steht Köpfer im Rampenlicht
In der Nacht zu Donnerstag lief Köpfer im Louis Armstrong Stadium auf - der zweitgrößten Arena der US Open. Ursprünglich war dort in der Night Session eine Partie zwischen dem Bulgaren Grigor Dimitrow und dem Kroaten Borna Coric angesetzt gewesen, die wegen einer Rückenverletzung von Coric aber ausfiel.
Also fand sich Köpfer auf einmal im Rampenlicht wieder. Doch das spornte den früheren College-Spieler nur noch mehr an.
Köpfer trat von Beginn an völlig unbekümmert und total fokussiert auf. Zum 5:4 schaffte er im ersten Satz das Break und holte sich nach 53 Minuten den ersten Durchgang. Auch im zweiten Abschnitt bestimmte Köpfer weiter das Geschehen - und sicherte sich auch den zweiten Satz mit 6:4.
Im dritten Durchgang leistete sich Köpfer eine kleine Schwächephase. Doch er schaffte das Rebreak zum 2:3, wehrte vier Satzbälle ab und machte schließlich die Überraschung perfekt. Nach 2:28 Stunden verwandelte er seinen ersten Matchball gegen den 2,11-Meter-Riesen Reilly Opelka, dem 42. der Weltrangliste.
US Open 2019: Was ist für Köpfer in New York noch drin?
"Es fühlt sich großartig an", sagte Köpfer nach dem bislang größten Erfolg seiner Karriere. "Ich habe es wirklich genossen, hier zu spielen." Im Kampf um den Achtelfinal-Einzug trifft Köpfer nun auf den Sieger des Duells zwischen dem US-Amerikaner Jenson Brooksby und Nikolos Bassilaschwili aus Georgien (Donnerstag, 18:15 Uhr). (msc/dpa)
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