Alexander Zverev kämpft bei den Australian Open nicht nur um einen Grand Slam, sondern auch um Sympathien. Und während Zverev Autogramme schreibt, geht im Djokovic-Lager die Sorge um die Fitness des Superstars vor dem Halbfinale um.

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Geduldig arbeitete Alexander Zverev die 50 Meter lange Schlange mit etwa 200 Autogrammjägern ab, zwei Sicherheitsleute beschützten den teils arg bedrängten deutschen Tennisstar. Zverev zeigte sich beim öffentlichen Training und auch danach volksnah, Novak Djokovic tauchte vor dem Halbfinal-Showdown am Freitag (4.30 Uhr MEZ/Eurosport) bei den Australian Open hingegen erneut ab.

Sorge um Djokovics Fitness

Australian Open
Will sich bei den Australian Open die Krone aufsetzen: Alexander Zverev. © dpa / Lukas Coch/AAP/dpa

Der 24-malige Grand-Slam-Turniersieger verzichtete wie schon tags zuvor auf ein öffentliches Training auf der Anlage im Melbourne Park. Ob Djokovic unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainierte, blieb unklar. Das erhärtet die Frage, die sich alle Tennisfans und natürlich auch Zverev stellen: Wie fit ist Novak Djokovic?

Der 37-Jährige hatte sich bei seinem Viertelfinalsieg gegen Spaniens Jungstar Carlos Alcaraz (21) eine Verletzung am linken Oberschenkel zugezogen. Dank Schmerzmitteln und einer enormen Willensleistung kämpfte sich der Serbe in die nächste Runde, doch schon unmittelbar danach hatte er gesagt: "Ich mache mir Sorgen."

Becker sieht Zverev körperlich im Vorteil

Wie schwerwiegend auch immer die Verletzung von Djokovic ist - Boris Becker sieht ohnehin körperliche Vorteile bei Zverev. "Wenn das Match in die Länge geht, ist Djokovic nicht mehr ganz so stark, wie er das noch vor zwei oder drei Jahren war", sagte die Tennis-Ikone bei Eurosport.

Für Becker, der Djokovic früher als eine Art Supercoach trainiert hatte, braucht Zverev drei elementare Dinge für einen Sieg über den Rekordchampion: "Eine Menge Mut", "ein bisschen Glück" und eine "Entscheidungsfreudigkeit, dass man bereit ist, für den großen Tag".

Der Weltranglistenzweite ist zudem gut beraten, sich anders als Alcaraz nicht zu viele Gedanken über den körperlichen Zustand von Djokovic zu machen und die Psychospielchen des Serben an sich abprallen zu lassen. "Novak ist mit allen Wassern gewaschen", sagte Becker. Zverev dürfe sich "nicht aus dem Spiel bringen lassen, was auch immer sein Gegenüber machen wird".

Im Finale wartet Sinner oder Shelton

Mental und emotional, das betonte Djokovic, sei er "so motiviert, wie ich nur sein kann". Doch das ist Zverev vor seinem vorletzten Schritt in Richtung des lang ersehnten ersten Grand-Slam-Titels auch. "Ich weiß, dass ich die Qualität dazu habe", sagte der 27-Jährige. Das glaubt auch Djokovic. Der Olympiasieger von 2021 sei in "großartiger Form", habe einen "starken Aufschlag" und sei auf Hartplatz "ein supergefährlicher Gegner".

Und dennoch gelang es dem Deutschen bei bislang drei Duellen nicht, Djokovic auf der Grand-Slam-Bühne zu besiegen. Im Finale würde der Sieger des zweiten Halbfinals zwischen dem italienischen Weltranglistenersten Jannik Sinner und US-Profi Ben Shelton warten. (dpa/bearbeitet von ska)

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