Dass Sportlerinnen und Sportler in den Sozialen Medien beleidigt und bedroht werden, ist schon lange traurige Realität. Doch manchmal schwappt der Hass auch in die reale Welt über, wie ganz aktuell ein Vorfall um Tennis-Star Iga Swiatek zeigt.

Mehr Tennis-News

Die Tennis-Weltranglisten-Zweite Iga Swiatek ist nach Informationen der BBC während des Turniers in Miami beim Training von einem Mann bedroht worden. Der Vorfall habe sich am vergangenen Samstag ereignet, berichtete der britische Sender unter Berufung auf das Management der 23 Jahre alten Polin.

Der Mann sei aggressiv und höhnisch gewesen, teilte das Management demnach mit. Zuvor habe er ihr bereits beleidigende Nachrichten über die Sozialen Medien gesendet. "Der Zwischenfall in Miami scheint ein direkter Übergang von verbaler Online-Aggression zu einer Bedrohung in der realen Welt zu sein", hieß es nach Angaben der BBC vom Management weiter.

Und das ist offenbar kein Einzelfall.

Auch Raducanu Opfer eines Stalkers

Erst vor wenigen Wochen war die Britin Emma Raducanu beim Turnier in Dubai Mitte Februar Opfer eines Stalking-Vorfalls geworden. Ein Mann, der ihr zuvor schon zu den Turnieren in Singapur, Abu Dhabi und Doha gefolgt war, hatte die einstige US-Open-Siegerin während ihres Zweitrundenmatches in Angst und Schrecken versetzt und zum Weinen gebracht. Raducanu verlor das Match, die Polizei nahm den Mann später fest.

Und auch in anderen Sportarten kommt es immer wieder zu Vorfällen. Im vergangenen Jahr hatte die Sprinterin Gabby Thomas mithilfe von Tiktok mehrere Stalker identifiziert, die ihr immer wieder am Flughafen aufgelauert hatten. Damals hinterließ auch Tennis-Star Coco Gauff einen Kommentar und berichtete von ähnlichen Erlebnissen.

Dank TikTok: Sprintstar Gabby Thomas identifiziert Stalker

Video: Dank TikTok: Sprintstar Gabby Thomas identifiziert Stalker

US-Sprintstar Gabby Thomas wird jedes Mal wenn sie reist, von Männern am Flughafen belästigt. Auf TikTok bittet sie ihre Community um Hilfe – mit Erfolg.

Swiatek auch wegen Dopingsperre im Fokus

Laut BBC hätten die Oragnisatoren in Miami und die WTA schnell auf den Vorfall um Swiatek reagiert und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen rund um die ehemalige Nummer eins ergriffen. Die WTA erklärte, es würden umfassende Sicherheitsprotokolle gelten, um sicherzustellen, dass mit jeglichen Vorfällen schnell und effektiv umgegangen werde.

Wenige Stunden nach dem Bekanntwerden des Berichts schied Swiatek im Viertelfinale des Turniers von Miami aus. Sie verlor 2:6, 5:7 gegen Außenseiterin Alexandra Eala von den Philippinen, die zuvor bereits Australian-Open-Siegerin Madison Keys überraschend bezwungen hatte.

Swiatek wurde im vergangenen August positiv auf das Herzmittel Trimetazidin getestet. Die viermalige French-Open-Siegerin führte das auf ein verunreinigtes Arzneimittel zurück und verbüßte eine einmonatige Sperre. Die Welt-Anti-Doping-Agentur wertete die Angaben als plausibel und verzichtete auf einen Einspruch. (dpa/bearbeitet von ska)