• Zweimal Edelmetall für Österreich am Sonntag!
  • Erst fliegt Manuel Fettner sensationell zu Silber, dann fährt Rodler Wolfgang Kindl ebenfalls Platz zwei ein.
  • Eine Enttäuschung gibt es dagegen für Anna Gasser.

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Skispringen, Normalschanze der Herren

Was für ein Wettkampf im Zhangjiakou Skisprungzentrum - und was für ein Comeback von Manuel Fettner! Der gebürtige Wiener nutzte die Gunst der Stunde in einem verrückten Wettbewerb mit vielen strauchelnden Favoriten und krallte sich die Silbermedaille hinter dem Japaner Ryoyu Kobayashi.

Fellner lag nach dem ersten Durchgang noch auf Rang acht, flog dann im zweiten Versuch auf 104 Meter und arbeitete sich fast sensationell noch vor bis auf Platz zwei. Neben dem 36-jährigen Fellner sorgte auch Dawid Kubacki für eine weitere Überraschung, der polnische Routinier sicherte sich Platz drei und damit Bronze.

"Ich bin ehrlich gesagt ziemlich sprachlos und weiß nicht, wie ich ein Interview geben soll. Einfach unglaublich geil. Jetzt ist es eine komplette Achterbahnfahrt", sagte der überglückliche Fettner. "Im zweiten Durchgang habe ich meinen besten Sprung zusammengebracht.

Es bedeutet mir generell sehr viel, sonst hätte ich nicht weitergemacht. Es war ein sehr langer, aber ein sehr cooler Weg, mit vielen Downs, aber auch Ups. Es geht nicht immer nur um Podestplätze, in erster Linie hat mir der Sport getaugt. Ich habe gemerkt, dass ich immer noch leistungsfähig bin."

Fellner rettete damit auch die österreichische Ehre, die Teamkollegen Stefan Kraft (Zehnter), Daniel Huber als 13. und Jan Hörl auf Rang 19 blieben eher etwas hinter den Erwartungen zurück. "Das Einzige, was mir heut taugt, ist die Silberne vom Fetti.

Der alte Mann macht die Medaille. Das zählt und ist sehr wichtig für das Team. Meinen Wettkampf hake ich ab und vergesse ich", war Hörl sichtlich angefressen.

Rodeln, Einsitzer der Herren

Nur gut eine Stunde nach Fettners Coup erfüllte sich Wolfgang Kindl seinen Medaillentraum im Yanqing National Sliding Center. Nach vier bärenstarken Läufen musste sich Kindl lediglich dem Deutschen Johannes Ludwig geschlagen geben.

Rodel-Präsident Markus Pröck war stolz auf die Leistung seines Läufers. "Wir haben eine tolle Saison, ich muss Wolfgang noch einmal gratulieren. Dieses Jahr hat er noch einmal alles in die Waagschale gewonnen.

Es war Gold auch möglich, aber Silber ist ein Wahnsinn bei Olympia! Das war ein idealer Auftakt und wichtig für die Mannschaft. Das große Ziel sind zwei Medaillen, intern wissen wir, dass wir in jeder Disziplin eine Chance haben."

Bei aller Freude gab es aber auch ein paar Wermutstropfen. Die ebenfalls ambitionierten Gleirscher-Brüder Nico und David landeten nach teilweise heftigen Fahrfehlern an beiden Renntagen geschlagen auf den Plätzen 12 und 15. Ohne die Karambolagen wäre eine Top-Platzierung möglich gewesen, vielleicht sogar eine Medaille. Aber so ist das eben beim Rennrodeln...

Ski alpin, Abfahrt der Herren:

Dem Chaos beim letzten Training folgte das Chaos rund um die angesetzte Abfahrt. Wegen einmal mehr heftiger Winde wurde der Start erste ein paar Mal nach hinten verlegt und nach stundenlangen Debatten dann doch für den Sonntag gestrichen.

Um ein reines Pokerspiel zu verhindern und die Gesundheit der Fahrer zu garantieren, wie es offiziell hieß. Neuer Starttermin ist nun Montag um 5 Uhr morgens - eingebettet zwischen den ersten und zweiten Riesenslalom-Lauf der Damen.

Snowboard, Slopestyle:

Leider keine Medaille für Anna Gasser! Die Big-Air-Siegerin von 2018 riskierte im dritten Run alles, reihte eine Höchstschwierigkeit an die nächste. Beim letzten Sprung hatte Gasser aber zu viel Drehung und landete beinahe im Schnee.

Die unsaubere Landung kostete wertvolle Punkte – und am Ende den Sprungs auf Trepperl. "Es war echt knapp, wenn ich diese letzte Landung gut stehe, reicht es fürs Podium.

Ich habe gewusst, ich muss ‚all in‘ gehen, das habe ich gemacht. Deshalb kann ich mir gar nichts vorwerfen. Mich hat's ja fast niedergehauen, wenn wir ehrlich sind. Ich hab voll gefightet, wenn ich das schön lande, sind das locker zehn Punkte mehr."

Und damit zumindest Platz drei. Siegerin wurde Zoe Sadowski-Synnott, die damit die erste Goldmedaille für Neuseeland überhaupt holt. Auch bei den Männern lief es gar nicht wie erhofft. Clemens Millauer landete in der Qualifikation nach mehreren Stürzen in beiden Rails nur auf Rang 27 und ist damit raus für das Finale.

Langlauf, Skiathlon der Herren:

Beim Doppelsieg der Russen Alexander Bolshunov und Denis Spitsov hatten der einzige ÖSV-Läufer keine Chance auf eine Top-Platzierung. Mika Vermeulen landete mit 4:30 Minuten Rückstand auf die Spitze auf Platz 16 - und war nach seinem Olympia-Debüt trotzdem hochzufrieden.

"Es war brutal hart, aber ich bin so glücklich. Es war aber das härteste Rennen, das ich je gelaufen bin. Es war nur am Anschlag - jedes Mal habe ich mir gedacht: Scheiße, jetzt reiße ich ab. Und dann habe ich gemerkt: Die vorne werden auch langsamer. Ab dem Zeitpunkt, wo der Niskanen im klassisch gegangen ist, war es eine Schlacht - nur noch eine Schlacht."

Und sonst noch?

Bei der Entscheidung im 5.000-Meter-Finale bei den Eisschnellläufern war kein Österreicher dabei, auch beim Eiskunstlauf waren keine eigenen Athleten gemeldet. Bei den Ski Freestylerinnen auf der Buckelpiste war für Katharina Ramsauer schon nach der letzten Qualifikationsrunde Schluss, als 19. verpasste sie die möglichen drei Finalläufe klar.

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