• Matthias Mayer rast zu Gold und schafft dabei Historisches.
  • Im Snowboard-Parallel sahnt Österreich gleich doppelt ab.
  • Pech hatten unterdessen die Austria-Ladies beim Rodeln.

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Er hat es schon wieder getan! Matthias Mayer bleibt der Olympia-König im Super-G der Herren. In einem fantastischen Rennen auf der schwierigen "Rock" im Yanqing Ski Center raste der 31-Jährige zu seiner insgesamt dritten Goldmedaille bei drei aufeinanderfolgenden Olympischen Spielen - das war vorher noch keinem Alpinen gelungen. 2014 holte er Gold in der Abfahrt, 2018 und nun eben auch 2022 Gold im Super-G.

Und Mayer schrieb sogar noch mehr Geschichte: Mit der vierten Olympia-Medaille insgesamt - er holte in Peking Bronze in der Abfahrt - zieht er nun sogar am großen Toni Sailer vorbei und ist Österreichs erfolgreichster Alpiner bei Olympia aller Zeiten.

"Ich war heute sehr locker drauf, habe mich nur auf meine Fahrt konzentriert. Ich habe gewusst, es passt alles, was ich in meiner Vorbereitung gemacht habe. Es war eine Super-Fahrt - es war ein schwieriger Lauf. Man muss instinktiv attackieren - es muss sehr viel zusammenpassen. Am Start bin ich abgerutscht, bin in ein Alu-Teil rein - da ist der Stecken fest drinnen gesteckt, musste nochmal rausziehen. Aber es ist sich gut ausgegangen mit der Zeit", sagte Mayer im ORF.

Und weil zu einer fantastischen Fahrt auch noch das nötige Quäntchen Glück kam - der zweitplatzierte US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle flog unmittelbar nach Mayer mit nur vier Hunderstelsekunden Rückstand ins Ziel -, steht der erneute Triumph im Super-G. Der große Favorit Aleksander Aamodt Kilde, im Weltcup im Super-G schon dreifacher Saisonsieger, wurde mit deutlichem Rückstand Dritter.

Mayer rettete damit auch das ansonsten eher durchwachsene ÖSV-Ergebnis beim zweiten Speed-Bewerb der Spiele. Vincent Kriechmayr fuhr zwar auch stark, riskierte aber eine Spur zu wenig und wurde am Ende Fünfter. Max Franz und Raphael Haaser schieden nach Torfehlern aus.

Snowboard, Parallel-Riesenslalom:

Österreich räumte auch im Genting Snowpark ab: Benjamin Karl holte sich in der Herren-Konkurrenz im Parallel-Slalom erstmals in seiner Karriere die Goldene - und das nur wenige Minuten, nachdem Daniela Ulbing in der selben Disziplin bei den Damen zu Silber gefahren war.

Karl setzte sich im Finale gegen den leicht favorisierten Slowenen Tim Mastnak durch und kämpfte sich dabei regelrecht zum Olympiasieg. Am vorletzten Schwung lag Mastnak noch vorne, dann blieb der Slowene leicht hängen und Karl, der davor selbst schon leicht verkantet hatte, schob sich auf den letzten Metern doch noch am Widersacher vorbei. Damit hat Karl nach Silber 2010 und Bronze 2014 den Medaillensatz bei Olympischen Spielen voll.

"Es ist ein Lebensprojekt - einen Tag in vier Jahren dafür zur Chance zu haben ... geil! Ich bin niemand, der jeden Tag weint. Aber es ist schön, wenn man mal weinen kann. Den Olympiasieg habe ich mir auf einen Zettel geschrieben. Zweiter und Dritter bei Olympia ist auch schön - aber Olympiasieg? Geil! Jetzt ist der Traum eines zehnjährigen Buben in Erfüllung gegangen."

Wenige Minuten davor verpasste Daniela Ulbing zwar Gold - sicherte sich nach einem starken Wettkampftag aber Silber. Im Halbfinale drehte die Kärntnerin gegen Gloria Kotnik aus Slowenien nach kleineren Fehlern noch auf und rettete sich ins Finale. Da hatte Ulbing dann nach zwei Fehlern gegen die Dominatorin Ester Ledecka aus Tschechien keine Chance. Und trotzdem steht nun Ulbings mit Abstand größer sportlicher Erfolg. Bronze holte sich Kotnik, die sich im kleinen Finale gegen die Niederländerin Michelle Dekker durchsetzte.

Rodeln, Einsitzer der Damen:

Nur Blech für das ÖOC-Trio! Madeleine Egle, Hannah Prock und Lisa Schulte fuhren auf den Plätzen vier, fünf und sechs ins Ziel, Egle verpasste die Bronzemedaille um 0,302 Sekunden. Die schnappte sich die Russin Tatyana Ivanova, die dem Druck im vierten und letzten Lauf standhielt und die Attacken der Austria-Ladies abwehrte. Für Ivanova war es die erste olympische Medaille im Einzel überhaupt. Gegen die übermächtigen deutschen Rodlerinnen war aber auch sie chancenlos. Natalie Geisenberger siegte im deutschen Duell um Gold vor Anna Berreiter, die bei ihrem ersten Olympia-Start gleich aufs Stockerl raste.

Biathlon, 20 km der Herren:

Es war keine Medaille erwartet worden von den österreichischen Skijägern - aber etwas mehr als die Plätze 16 und 20 hätte es dann schon sein dürfen. Während Felix Leitner und Simon Eder am Schießstand noch ziemlich gut waren und mit einem beziehungsweise zwei Fehlern durchkamen, enttäuschten die beiden in der Loipe. Am Ende waren es bei Leitner 2:54 Minuten Rückstand auf Sieger Quentin Fillot Maillet aus Frankreich, Eder kam mit 3:22 Minuten Rückstand ins Ziel. David Komatz wurde 45., Harald Lemmerer landete auf Rang 57.

"Schießen kann ich fast nicht besser, man kann nicht immer 100 Prozent geben. Im Laufen habe ich sicher nicht meinen besten Tag gehabt, aber da kommen viele Faktoren zusammen. Das Material war sicher auch nicht das Beste", sagte der enttäuschte Leitner nach seinem Wettkampf.

Langlauf, Freistil Sprint Damen und Herren:

Eine Enttäuschung erlebten Österereichs Langläufer im Zhangjiakou Center. Weder bei den Damen noch bei den Herren erreichte ein ÖOC-Athlet auch nur das Viertelfinale. Bereits in den Qualifikationsläufen war für Lisa Unterweger bei den Damen und Michael Föttinger und Benjamin Moser bei den Herren Schluss. "Es ist immer bitter im Sprint, wenn man nicht weiterkommt. Vor allem, wenn es so knapp wird", sagte Unterweger, die sich beim steilen Anstieg offenbar etwas übernommen hatte. "Nach der Abfahrt ist der Hammer gekommen, die Füße haben sich wie Beton angefühlt."

Und sonst noch?

Im Ski-Freestyle-Finale des Big-Air-Contests der Damen waren keine ÖOC-Athletinnen am Start. Und auch bei der Entscheidung im Eisschnelllauf-Center über die 1.500 Meter der Herren lief die Medaillenvergabe ohne österreichische Starter ab.

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