- Johannes Strolz und Alessandro Hämmerle rauschen zum Olympiasieg, das Rodel-Team legt zum Tagesabschluss noch nach.
- Es gibt aber auch die eine oder andere Enttäuschung zu verkraften.
Ski alpin, Kombination der Herren:
Johannes Strolz ist der neue König der Kombinierer! Der 29-Jährige schlängelte sich im Slalom von Rang vier nach der Abfahrt noch auf den Gold-Rang und ließ den turmhohen Favoriten Aleksander Aamodt Kilde und James Crawford aus Kanada auf die Plätze zwei und drei.
Für Strolz wird die Kombinations-Bewerb von Peking zu einem echten Wintermärchen. Im letzten Frühjahr flog der Vorarlberger noch aus dem ÖSV-Kader, musste auf eigene Faust trainieren und den Service erledigen.
Dann robbte sich Strolz in diesem Winter langsam wieder an die Weltspitze heran, siegte vor einigen Wochen fast wie aus dem Nichts in Adelboden - und ist nun Olympiasieger in der Kombination. Wie übrigens auch schon Vater Hubert, der 1988 in Calgary den Olympiasieg in der Kombination einfuhr.
"Speziell wegen der Geschichte meines Vaters bedeutet das so viel für mich. Wenn ich daran denke, all die Bilder und die Goldmedaille von meinem Vater, ist es schwer für mich, nicht zu weinen", sagte Strolz nach seinem Triumph.
"Mir ist bei der Siegerehrung viel durch den Kopf gegangen. Ich habe an meine Familie gedacht - und all die Stunden, die ich geackert habe, trainiert habe, nie aufgegeben habe. Die ganze Familie hat mir immer den Rücken freigehalten - und immer an mich geglaubt."
Eine bittere Enttäuschung erlebte dagegen Marco Schwarz. Der lag nach der Abfahrt direkt hinter Strolz auch auf Medaillenkurs, versemmelte dann aber den Slalom und verlor am Ende sechs Zehntel auf den Bronze-Rang.
"Der Slalom war katastrophal! Das muss ich leider sagen. Es war weit weg von Rennfahren", schimpfte Schwarz nachher mit sich selbst. Raphael Haaser verspielte seine Chance auf einen der vorderen Plätze schon in der Abfahrt, die viertbeste Slalom-Zeit reichte am Ende dann für Platz sieben.
Snowboard Cross der Herren:
Alessandro Hämmerle ist am Ziel aller Träume! In einem Wettkampf für die Ewigkeit mit einem unglaublich spannenden Final-Run raste der 28-Jährige zum größten Erfolg seiner Karriere.
Hämmerle musste sich im Finale gegen des großen Favoriten Eliot Grondin aus Kanada erwehren, beide Läufer lieferten sich ein packendes Rennen und am Ende sogar ein Foto-Finish - in dem Hämmerle dann rund 20 Zentimeter Vorsprung ins Ziel retten konnte.
"Ich kann es noch immer nicht glauben. Eine Medaille ist schon unglaublich - aber dass man ganz oben stehen darf. Als Sportler muss man auch die kleinen Momente genießen, es ist nicht immer die Medaille, die belohnt. Wenn so etwas Großes auch kommt, dann ist es aber natürlich super", sagte der sichtlich bewegte Hämmerle im "ORF".
Das einen Freud, des anderen Leid: Während Hämmerle als strahlender Sieger aus dem Final-Run ging, blieb Julian Lüftner nur der Blech-Rang. Lüftner leistete sich einen kleinen, aber entscheidenden Fehler und konnte den Rückstand auf den Italiener Omar Visintin nicht mehr aufholen.
Auch hier war die Entscheidung unglaublich knapp, Lüftner fehlten ein paar Zehntel. Bereits in den Achtelfinals war Schluss für Jakob Dusek und Lukas Pachner.
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Rodeln, Team Staffel:
War. Das. Ein. Rennen! Österreich Staffel-Zug lag bis zur vorletzten Zwischenzeit nach drei Fahrern noch auf Gold-Kurs - dann zündete der deutsche Doppelsitzer Wendl/Arlt den Turbo und nahm Österreich noch acht Hundertstel ab. Silber damit für Madeleine Egle, Wolfgang Kindl sowie das Doppel Thomas Steu und Lorenz Koller!
Das ÖOC-Trio legte drei fast perfekte Fahrten hin, Egle und Kindl fuhren bis zu einer Zehntel Vorsprung raus und auch der Doppelsitzer raste auf der Ideallinie die Bahn hinter. An der letzten Kurve dann ein minimaler Fahrfehler von Steu, vielleicht der letztlich entscheidende Fauxpas. Denn danach waren die Deutschen dran, die die geforderte Zeit kannten und dann auf den letzten Zügen des Rennens Gold doch noch an sich rissen.
Die Bronzemedaille ging an die lettische Mannschaft, die sich vor den Athletinnen und Athleten aus Russland und hinter Österreich einsortierten.
Langlauf, 10 Kilometer klassisch der Damen:
Teresa Stadlober sprintete im umkämpften Bewerb der Damen unter die Top Ten. Am Ende reichte es für die 29-Jährige auf einem starken neunten Platz, allerdings auch ein ganzes Stück entfernt von den absoluten Top-Platzierungen oder gar den Medaillenrängen.
1:10 Minuten betrug der Rückstand auf Siegerin Therese Johaug, der schon ihre zweite Goldmedaille bei den Spielen erlief. Zweite wurde mit nur 0,4 Sekunden Rückstand die Finnin Kerttu Niskanen vor ihrer Landsfrau Krista Parmakoski. Dir zweite ÖOC-Starterin Lisa Unterweger landete mit fast drei Minuten Rückstand auf Platz 31.
Und sonst noch?
Österreich holt im Medaillenspiegel dank des Doppel-Golds und der Silbernen im Rodeln weiter mächtig auf, rückt jetzt auf Platz drei vor und hat mit 13 Medaillen die meisten aller Teams eingesammelt.
Die Skeleton-Piloten Samuel Maier und Alexander Schlintner dürften nach zwei von vier Läufen keine Chancen mehr auf eine Medaille haben. Maier liegt als 13. über zwei Sekunden hinter dem Führenden Christopher Grotheer aus Deutschland zurück, bei Schlintner auf Platz 18 sind es sogar schon fast drei Sekunden.
Beim Herren-Finale im Eiskunstlauf war kein österreichischer Starter gemeldet, der Sieg ging an den überragenden Nathan Chen aus den USA. Auch Snowboard-Halfpipe-Bewerb der Damen und im Freestyle Mixed waren in den Finals keine Österreicherin und Österreicher vertreten. Chloe Kim aus den USA sprang in der Halfpipe zu Gold und auch in den Aerials siegte Team USA.
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