• Paukenschlag zum Ende des ersten Tages im olympischen Zehnkampf.
  • Weltmeister Niklas Kaul aus Deutschland muss während des 400-Meter-Laufs verletzt aussteigen.
  • Für den 23-Jährigen endet der Wettkampf unter Schmerzen und Tränen. Verletzt hatte sich Kaul ausgerechnet, als er eine persönliche Bestleistung im Hochsprung erzielte.

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Für Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul ist der Traum von einer Olympia-Medaille geplatzt. Der 23-Jährige verletzte sich in Tokio beim Hochsprung am Absprunggelenk des rechten Fußes und musste über die 400 Meter zum Abschluss des ersten Wettkampftages nach der Hälfte des Rennens unter Schmerzen aufgeben. Wie nach dem Weitsprung der Belgier Thomas van der Plaetsen, wurde Kaul im Rollstuhl aus der Arena gefahren. Kaul hatte bis dahin eine starke Vorstellung gezeigt. Die Bronzemedaille schien in Reichweite zu sein.

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Persönliche Bestleistung im Hochsprung - und dann der Schmerz

Nach 11,22 Sekunden über 100 Meter, 7,36 Meter im Weitsprung und 14,55 Meter mit der Kugel gelang Kaul im Hochsprung mit 2,11 Meter eine persönliche Bestleistung - doch ausgerechnet bei dem Sprung verletzte er sich am Fuß. Danach humpelte Kaul mit blutiger Socke aus dem Stadion. Teamarzt Andrew Lichtenthal behandelte ihn unter Hochdruck, doch die Schmerzen waren am Ende zu groß.

Im bittersten Moment seiner jungen Karriere wollte Kaul sich nach dem Ausscheiden erst einmal nicht zu seinem Malheur äußern. "Ich werde morgen im Stadion sein und etwas dazu sagen", erklärte der Athlet mit tief ins Gesicht gezogener schwarzer Kappe. Dann entschwand er enttäuscht aus der Arena.

Für Niklas Kaul ist ein Traum geplatzt

"Das ist ungeheuer tragisch. Er war im richtigen Moment fit. Da ist ein Traum geplatzt", bedauerte Idriss Gonschinska, Generaldirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, das bittere Ende. Eine detaillierte Diagnose gab es zunächst nicht. "Was er genau hat, kann ich noch nicht sagen", sagte DLV-Chefarzt Andrew Lichtenthal, "sein Absprunggelenk ist gestaucht". Daraus habe sich eine Schwellung am Sprunggelenk entwickelt.

Nach dem Ausruhen im olympischen Dorf werde sich Kaul am Donnerstagvormittag in einer Poliklinik einer MRT-Untersuchung unterziehen, um eine genaue Diagnose zu bekommen. "Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist und er schnell zurückkommen wird", meinte Gonschinska.

Im Siebenkampf der Frauen legte Carolin Schäfer einen guten Tag hin. Die Vizeweltmeisterin von 2017 liegt nach vier Disziplinen mit 3.801 Punkten auf Platz sieben, eine Medaille ist für die 29-Jährige im Bereich des Möglichen - zumal die mitfavorisierte Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien) ausgeschieden ist. Vanessa Grimm rangiert auf Platz 18 (3.649).

Warner und Mayer duellieren sich im Zehnkampf um Olympia-Gold

Im Zehnkampf läuft alles auf ein packendes Duell zwischen Damian Warner (Kanada) und W eltrekordler Kevin Mayer (Frankreich) hinaus. In Führung liegt nach dem ersten Tag Warner mit 4.722 Punkten, Mayer ist mit 4.340 Zählern derzeit Fünfter. Sowohl Warner als auch Mayer steuern nach der Halbzeit aber auf ein Ergebnis von rund 8.900 Punkten zu. Kai Kazmirek ist 13. mit 4.251 Zählern.

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In Führung liegt bei den Frauen die Niederländerin Anouk Vetter (3.968), Rio-Olympiasiegerin Nafissatou Thiam lauert auf Platz drei (3.921). Die Belgierin hat den stärkeren zweiten Tag. (AFP/hau)


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