- "Team D" gelingt ein Traumstart in den olympischen Donnerstag.
- Florian Wellbrock gewinnt die Gold-Medaille über 10.000 Meter.
- Der 23-Jährige schwamm der Konkurrenz vom Start weg davon.
Stolz spannte Olympiasieger
Im Ziel ließ sich der 23-Jährige nach einer Vorstellung der Extra-Klasse nur zu gerne von den Teammitgliedern umarmen. "Für mich persönlich ist das, glaub ich, mein Sommermärchen heute", sagte Wellbrock.
Wellbrock: "Ein bisschen bergauf" geht es mit dem Schwimmen im DSV
Nach etwas weniger als 1:50 Stunden schlug Wellbrock mit über 25 Sekunden Vorsprung vor dem Ungarn Kristof Rasovszky und dem Italiener Gregorio Paltrinieri an. Wellbrocks Teamkollege Rob Muffels, immerhin WM-Dritter, kam abgeschlagen als Elfter ins Ziel.
Für die deutschen Schwimmer war es nach Bronze für Wellbrock und dessen Verlobte Sarah Köhler im Becken über 1.500 Meter Freistil die dritte Medaille von Tokio. Erfolgreicher waren die Schwimmer zuletzt 2008 in Peking, als sich Britta Steffen zur Doppel-Olympiasiegerin krönte und Rekordweltmeister Thomas Lurz im Freiwasser Bronze gewann. Damals gab es insgesamt fünf Medaillen für den DSV.
Insgesamt gehe es mit dem Schwimmen im DSV "ein bisschen bergauf", sagte Wellbrock, vor allem mit Gold zum Abschluss. Dazu gratulierte Weltrekordler Paul Biedermann.
"Er hat Historisches geschafft mit dem ersten Olympiasieg im Freiwasser für Deutschland. Eine Medaille im Becken und im Freiwasser zu gewinnen, ist eine ganz eigene Liga und spricht für das Ausnahmetalent Florian Wellbrock", sagte Biedermann.
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Olympia 2021: Wellbrock setzt sofort ein Zeichen
Lurz hatte 2012 in London mit Silber die bis dato letzte olympische Freiwasser-Medaille für Deutschland geholt. "Ein absolut gigantisches Rennen. Außergewöhnlich stark, außergewöhnlich schnell", sagte Lurz als Eurosport-Experte.
Der DSV war in Tokio mit drei Schwimmer- und zwei Springer-Medaillen klar erfolgreicher als bei den Spielen in Rio 2016 und London 2012, als es jeweils nur eine Medaille für das gesamte Team gab.
Wellbrock setzte gleich nach dem Start bei schon 29,2 Grad Wassertemperatur in den frühen Morgenstunden im Odaiba Marine Park ein Zeichen. Er machte in seinem ersten olympischen Freiwasserrennen sofort Druck und erarbeitete sich schnell einen Vorsprung auf das Feld, in dem Muffels nur anfänglich vorne mitmischte.
Als Erster machte sich der Franzose Marc-Antoine Olivier, Olympia-Dritter von 2016 und Vize-Weltmeister, auf die Verfolgung von Wellbrock und ließ dafür auch die erste Verpflegungsstation aus. Bald hatte er zu Wellbrock aufgeschlossen, Rasovszky folgte.
Doch der Magdeburger verschärfte immer wieder das Tempo, wenngleich die Gruppe der direkten Verfolger größer wurde. Vor allem Paltrinieri arbeitete viel. Doch Wellbrock legte weiter zu - er war an diesem Tag einfach zu stark für die Konkurrenz und siegte mit großem Vorsprung.
Wellbrock einer der beiden Medaillengaranten für die deutschen Schwimmer
Wellbrock war am Tag nach Rang fünf von Leonie Beck im Frauen-Rennen als Favorit ins Rennen gegangen. Der 23-Jährige, der am Sonntag noch die Bronzemedaille über 1.500 Meter Freistil im Tokyo Aquatics Centre gewonnen hatte, hatte sich vor zwei Jahren zum historischen Doppel-Weltmeister gekrönt.
Bei der WM in Südkorea triumphierte er zunächst über die olympischen zehn Kilometer und siegte dann auch über 1.500 Meter im Becken. Jetzt ist er der erste deutsche Goldmedaillengewinner im Freiwasser, das seit 2008 olympisch ist.
Wellbrock ließ sich vom Trubel um seine Person als größter Medaillenhoffnungsträger der deutschen Schwimmer schon vor Olympia nicht aus dem Konzept bringen. Der gebürtige Bremer, der in Magdeburg bei Bundestrainer Bernd Berkhahn trainiert, präsentierte sich in den Tagen von Tokio hochkonzentriert und steckte auch einen ärgerlichen vierten Platz in seinem ersten Finale weg. Über 800 Meter fehlten ihm nur 35 Hundertstelsekunden zu Bronze.
Er und Köhler, die bereits aus der japanischen Hauptstadt abgereist ist, waren die Medaillengaranten für die deutschen Schwimmer. Auf den kurzen Strecken erreichten einige Sportler - darunter auch frühere Leistungsträger - nicht ihre Topform zum großen sportlichen Höhepunkt. (dpa/msc)
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