Bei der Hochsprung-Qualifikation der Männer kommt es zu dramatischen Szenen. In den Hauptrollen – wieder einmal: Mutaz Essa Barshim aus Katar und der Italiener Gianmarco Tamberi.

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Großes Zittern für die beiden Olympiasieger, keine Chance für Tobias Potye: Die Hochsprung-Qualifikation hat am Mittwochvormittag im Stade de France für überraschend viel Dramatik gesorgt.

Tamberi und Barshim sind mittlerweile gute Freunde
Tamberi und Barshim sind mittlerweile gute Freunde. © IMAGO/ZUMA Press/Ettore Ferrari

Die beiden Goldmedaillengewinner von Tokio, der Italiener Gianmarco Tamberi und Mutaz Essa Barshim aus Katar, schafften es nur mit Mühe ins Finale. Welt- und Europameister Tamberi, der vor der Anreise nach Frankreich noch wegen eines Nierensteins im Krankenhaus gelegen hatte, hatte große Probleme und meisterte lediglich 2,24 m.

Barshim litt unter Schmerzen in der Wade seines linken Sprungbeins. Den ersten Versuch über 2,27 m brach er ab, auch nach dem gültigen zweiten Sprung blieb er zeitweise auf der Matte liegen und hielt sich den Unterschenkel. Tamberi fragte zwischenzeitlich besorgt bei seinem guten Kumpel nach.

Tamberi und Barshim gingen in die Olympia-Geschichte ein

Tamberi und Barshim sind auf dem Papier die großen Favoriten in der olympischen Hochsprung-Entscheidung. Die beiden hatten sich in Tokio die Goldmedaille nach einer gemeinsamen Entscheidung geteilt und damit für einen der Momente bei den Sommerspielen in Japan gesorgt.

Ein Bild der Spiele in Tokio: Tamberi (l.) und Barshim jubeln gemeinsam über Gold
Ein Bild der Spiele in Tokio: Tamberi (l.) und Barshim jubeln gemeinsam über Gold. © imago images/Shutterstock/Dave Shopland

Auch Potye plagte sich mit Schmerzen herum

Für DLV-Starter Potye zerschlugen sich die Hoffnungen auf das Finale bei dessen Olympia-Debüt derweil früh. Er scheiterte bereits an der Anfangshöhe von 2,15 m und schied aus. Der Münchner hatte sich im vergangenen Mai erneut einer Operation am immer wieder schmerzenden Knie unterzogen. Die EM in Rom verpasste er in der Folge, und auch in Paris war die Form offenbar noch nicht zurück. Zum Vergleich: Potyes Bestleistung liegt bei 2,34 m.

"Den Schmerz konnte ich nicht ausschalten", sagte Potye anschließend. "Ich bin erprobt mit Schmerz in solchen Wettkampfsituationen. Also muss man das akzeptieren. Manchmal ist es einfach so."

Wegen einer Verstauchung am Sprungfuß hatte der 29-Jährige zuletzt Probleme, die ihm auch im Stade de France zu schaffen machten. "Ich habe schon bewiesen, dass ein Gladiator in mir schlummert, aber der ließ mich heute nicht hochfahren, weil es einfach dann nicht möglich war, zu springen", sagte Potye der Deutschen Presse-Agentur.

"Wir hatten heute, glaube ich, Glück, dass sich nicht noch mehr Leute verletzt haben", sagte Potye, "weil dieser Boden, der mag vielleicht schnell sein, aber der ist bretthart." (dpa/sid/bearbeitet von ms)  © dpa

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