Die Deutsche Nicole Schott wird beim olympischen Eiskunstlauf-Finale für ihre Musikauswahl krtisiert - dabei ist das Stück aus "Schindlers Liste" wahrlich keine Besonderheit mehr im Eiskunstlauf.
Eigentlich wäre Nicole Schotts Auftritt im Finale des olympischen Eiskunstlauf-Wettbewerbs den internationalen Medien wohl nicht mal eine Randnotiz wert. Mit ihrem 18. Platz konnte sie bei Weitem nicht mit den traumtänzerischen Russinnen mithalten, die am Ende Gold und Silber bejubeln durften.
Dennoch ist Nicole Schott vor allem in den Sozialen Medien nun weltbekannt. Und das liegt an ihrer Musikauswahl. Denn Schott lief zum Film-Score des Steven-Spielberg-Dramas "Schindlers Liste".
"Das fühlt sich einfach falsch an", twitterten mehrere Zuschauer noch während des Wettbewerbs.
"Schindlers Liste" ist ein Holocaust-Drama, das erzählt, wie der Industrielle Oskar Schindler im Zweiten Weltkrieg etwa 1.200 Juden vor dem sicheren Tod im KZ Auschwitz bewahrt.
Bei Twitter überschlugen sich die Nutzer mit Kritik an der Musikauswahl der Deutschen.
"Diese Wahl hätte ich nicht getroffen", twittert eine Nutzerin.
"Was macht ihr denn da, Deutschland!", gibt sich ein anderer fassungslos.
Was vielen Olympia-Zuschauern wohl nicht bewusst ist: Die Musik des Komponisten John Williams gehört längst zum Standardrepertoire im Eiskunstlauf. Die Melancholie und Getragenheit des Stücks ist bei Eistänzern aus der ganzen Welt beliebt.
Vor Schott hatte 2009 auch die Goldmedaillen-Gewinnerin von Pyeongchang Aljona Sawtschenko mit ihrem damaligen Partner Robin Szalkowy bei Welt- und Europameisterschaften zu "Schindlers Liste" getanzt.
Auch Kati Witt hatte 1994 eine Kür zu "Schindlers Liste" gestaltet, um damit zur Auseinandersetzung mit dem Holocaust beizutragen.
Zahlreiche nicht-deutsche Eistänzer tanzten später ebenfalls zu dem Stück.
Am Ende bekam Schott vor 12.000 Zuschauern für ihre nicht ganz makellose Kür zu "Schindlers Liste" weniger Punkte als erwartet, mit 168,46 Zählern insgesamt konnte sie aber leben.
"Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Ich hatte zwei Wackler drin", sagte die Bundeswehrsoldatin, "aber ich hatte so viele Wettkämpfe, es war sehr anstrengend. Es sind meine ersten Spiele, ich hoffe, es kommen noch ein paar." (ska/dpa)
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