Bei den olympischen Spielen in Rio 2016 beißen viele der Athleten nach der Verleihung in ihre Goldmedaille. Warum ist das eigentlich so? Die Alltagsfrage.
Der Sieger steigt auf das Podest, ein Offizieller hängt ihm die Goldmedaille um. Es dauert keine zwei Sekunden, schon beißt der Athlet in das gerade verliehene Gold. Aber: Warum sollte er das tun?
Es gibt zwei Antworten auf diese Frage – zunächst die einfache: Laut der viermaligen Olympiasiegerin Summer Sanders (USA) sind es die Fotografen, die nach genau dieser Geste fragen. Doch dieser "Brauch" hat einen tieferen Hintergrund, womit man zu Antwort Nummer zwei kommt.
Biss zeigt Reinheitsgehalt des Goldes
Früher wurde die Reinheit von Gold, vor allem in Münzen, mit den Zähnen überprüft. Je reiner das Gold ist, desto tiefer dringen Zähne ein, da sie härter als das Edelmetall sind. Zudem kann durch die Spuren auf der Münze auch überprüft werden, ob eine Münze massiv aus Gold gefertigt oder ob beispielsweise ein Bleikern nur mit Gold überzogen wurde.
Natürlich will keiner der Athleten seine Goldmedaille tatsächlich auf den Reinheitsgehalt prüfen, denn seit 1912 sind die Ehrungen nur noch vergoldet und nicht mehr massiv. Doch diese Tradition wird von den Fotografen wahrscheinlich aus einem Grund am Leben gehalten: Athleten, die in ihre Medaille beißen, sind einfach ein verspielteres Motiv als Sportler, die sich ihre Ehrungen einfach neben das Gesicht halten.
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