Wieder einmal wurden Österreichs Hoffnungen bei einem sportlichen Großereignis nicht erfüllt. Einzig die Bronzemedaille für die Nacra-17-Segler Thomas Zajac und Tanja Frank verhinderte, dass Österreichs Sommersportler bei Olympischen Spielen wieder mit leeren Händen dastanden.

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Beim abschließenden Medal Race am 16. August behielten die beiden Wiener Thomas Zajac (30) und Tanja Frank (23) die Nerven. Nach konstant guten Leistungen in zwölf Wettfahrten starteten sie im Finaldurchgang als Gesamtdritte.

Von Gold bis Blech war alles möglich. Zajac/Frank gingen nicht das letzte Risiko ein, sondern entschieden sich für die bronzene Mitte. Für die beiden endete damit eine vierjährige Mission mit Edelmetall. "Wir haben immer an uns geglaubt und sind cool geblieben", lautete ihr erster Kommentar.

Wunderkind Tanja Frank

Die Geschichte vom Wunderkind Tanja Frank, deren IQ 137 beträgt, ging hernach durch die heimische Medien. Schon als Dreijährige war die zierliche Sportlerin auf der Alten Donau unterwegs. Später wurde sie Jugend-Weltmeisterin in der 420er-Klasse.

Mit 14 Jahren begann sie an der Uni Biologie zu studieren, die Matura schaffte sie mit Auszeichnung. Thomas Zajac wiederum entging vor Jahren nach einem Kletterabsturz aus 13 Metern nur knapp einer Querschnittslähmung.



Wenig Lichtblicke

Für die restlichen Medaillenanwärter in den Bereichen Segeln, Kanu, Judo oder Schießen galt hingegen das Motto "Dabei sein ist alles". Für die wenigen Lichtblicke dieser Spiele waren Judokämpferin Bernadette Graf, Schützin Olivia Hofmann mit jeweils Rang fünf sowie Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger mit Rang sechs.

Die vermeintlichen Asse stachen nicht. Insgesamt erreichten die österreichischen Sportler 17 Top-Ten-Platzierungen.

Mission nicht erfüllt

Durch die Bronzene schien Österreich anders als vor vier Jahren wenigstens im Medaillenspiegel auf und landete auf Rang 78. Dennoch zählte das Abschneiden zu den schlechtesten bei Olympischen Sommerspielen.

20 Millionen Euro wurde in die Mission Rio gesteckt, um drei bis fünf Medaillen zu holen. "Am Ende des Tages machen wir ja keinen Betriebsausflug, sondern man wird an den sportlichen Erfolgen gemessen", kommentierte ÖOC-Präsident Karl Stoss.

Diskussion um Reformen

Und so entbrannten wieder einmal Diskussionen um dringend benötigte Reformen, die es in Österreichs (Sommer-)Sportlandschaft braucht. Es gehe nun darum, eine klare Zielsetzung für vier bis acht Jahre zu definieren.

"Die Zeit vor Rio war zu kurz. Wir haben ein Investment getätigt, der Return ist noch nicht da. Wir müssen uns Gedanken machen, welche Strategie wir verfolgen wollen", analysierte der Präsident des Österreichischen Olympischen Comitees (ÖOC).

Das Projekt Rio soll dennoch unter einen neuen Namen in Hinblick auf Tokio 2020 fortgeführt werden. Mit mehr Verantwortung für den ÖOC. Unter anderem soll das undurchsichtige Fördersystem zentralisiert, die Infrastruktur verbessert und auf Knowhow aus dem In- und Ausland gesetzt werden.



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