Die Sicherheit der Sportler gehe vor: Österreich hat seine Teilnahme am Europäischen Olympischen Jugendfestival zurückgezogen. Grund ist die Reisewarnung für die Türkei, wo die Spiele stattfinden.
Österreich verzichtet wegen der Türkei-Reisewarnung auf einen Start beim Europäischen Olympischen Jugendfestival 2017 in Erzurum. Das Präsidium des Österreichischen Olympischen Komitees habe entschieden, keine Delegation zu entsenden, hieß es am Donnerstag in Wien. Es sei das erste Mal, dass das Land seine Teilnahme zurückziehe. Die Veranstaltung findet vom 11. bis 18. Februar in Erzurum im Osten der Türkei statt. Die Nachwuchssportler sind zwischen 13 und 17 Jahren alt.
"Für die Türkei besteht eine aktuelle Reisewarnung. Wir können die Verantwortung niemandem zumuten, mit Jugendlichen in ein Krisengebiet - mit erhöhtem Sicherheitsrisiko - zu reisen", sagte ÖOC-Präsident Karl Stoss. Angesichts der aktuellen Ereignisse rücke der Sport in den Hintergrund. Die höchste Priorität habe die Sicherheit der Sportler und ihrer Betreuer.
Das immer härtere Vorgehen gegen kritische Medien und zunehmende Forderungen nach einer Wiedereinführung der Todesstrafe verschärfen die Sorgen um den Kurs der Türkei im Westen. Die Behörden hatten erst am Montag 13 Mitarbeiter der wichtigsten verbliebenen Oppositionszeitung "Cumhuriyet" festgenommen, darunter den Chefredakteur. Kritiker werfen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan vor, die Meinungs- und Pressefreiheit konsequent einzuschränken.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.