Rory McIlroy macht es spannend und beweist am Ende, warum er zu den Besten seines Sports gehört. Als erstem Europäer in der Geschichte des Golf gelingt dem Nordiren ein Grand Slam.

Mehr News zum Thema Sport

Golfstar Rory McIlroy hat nach einer wahren Achterbahnfahrt der Gefühle den Titel beim Masters in Augusta gewonnen und sich mit 35 Jahren als erster Europäer den Traum vom Karriere-Grand-Slam erfüllt. Der Nordire schlug in einem entscheidenden Play-off Justin Rose aus England. Beide hatten zuvor genau 277 Schläge für die vier Runden benötigt und waren damit elf Schläge unter Par geblieben.

Der Entscheidungsdurchgang war notwendig geworden, weil McIlroy auf der Schlussrunde nach einigen Wacklern mit 73 Schlägen seinen bis dahin schwächsten Auftritt hingelegt hatte. Rose hatte sich dagegen am Schlusstag noch mit einer 66 erneut bis nach ganz vorn gespielt. Der Engländer hatte das prestigeträchtige Turnier nach den ersten beiden Durchgängen angeführt, war am dritten Tag jedoch abgerutscht.

Rory McIlroy feierte seinen Triumph mit seiner Familie. © IMAGO/Golffile/IMAGO/Fran Caffrey

McIlroy im Play-off nervenstark

Im Play-off am Loch 18 fiel die Entscheidung nach starken Abschlägen beider Kontrahenten erst auf dem Grün, wo Rose den Putt aus deutlich größerer Entfernung als sein Konkurrent minimal verpasste. McIlroy blieb anschließend nervenstark, obwohl der Star-Profi auf der letzten regulären Runde an gleicher Stelle noch gepatzt hatte.

Alle anderen Majors, die British Open, die US Open sowie das PGA Championship, hat McIlroy bereits gewonnen. Nun darf er sich auch das berühmte Grüne Jackett anziehen und wird zudem um 4,2 Millionen US-Dollar (rund 3,7 Mio Euro) reicher sein. Insgesamt war das Turnier in Georgia mit 21 Millionen Dollar dotiert.

Natürlich durfte sich McIlroy nach seinem Sieg auch das berühmte grüne Jackett überstreifen. © IMAGO/Golffile/IMAGO/Fran Caffrey

"Das ist der schönste Tag in meinem Leben als Golfer. Ich habe meine Träume wahr gemacht", sagte McIlroy, der nach seinem Triumph an der legendären Magnolia Lane als erst sechster Spieler der Golf-Geschichte alle vier Major-Turniere gewonnen hat: "Dies ist mein 17. Mal hier. Ich habe mich schon gefragt, ob es jemals meine Zeit sein würde."

Seinen bislang letzten Sieg bei einem Major hatte McIlroy 2014 bei der PGA Championship gefeiert. Angesichts der "letzten 10 Jahren, in denen ich mit der Last des Grand Slam auf den Schultern hierher gekommen bin und versucht habe, das zu erreichen, frage ich mich nun, worüber wir alle beim Masters im nächsten Jahr reden werden", scherzte er.

DeChambeau fällt weit zurück

Hinter dem Duo sicherte sich der US-Amerikaner Patrick Reed mit neun Schlägen unter Par den dritten Platz. Bryson DeChambeau, vor der Schlussrunde noch McIlroys ärgster Rivale und daher sein Partner beim letzten Durchlauf, spielte seine mit Abstand schlechteste Runde und fiel nach einer 75 noch auf Rang fünf zurück. Vierter wurde der Weltranglistenerste Scottie Scheffler aus den USA.

Stefan Jäger, der einzige deutsche Teilnehmer, der es in den finalen Durchgang geschafft hatte, fiel nach einer schwachen 78er-Runde noch auf den geteilten letzten Platz (+9) zurück. Golf-Idol Bernhard Langer war am Freitag bei seinem letzten Masters-Auftritt um einen Schlag am Cut gescheitert. (dpa/sid/bearbeitet von ska)

Teaserbild: © Ashley Landis/AP/dpa