Rory McIlroy strahlte übers ganze Gesicht, als ihm Vorjahreschampion Scottie Scheffler das grüne Sakko überstreifte. Kein Kleidungsstück ist im Sport so begehrt, wie dieses Jackett. Aber was hat es damit eigentlich auf sich?
Elf Jahre hatte es gedauert, bis Rory McIlroy endlich das grüne Jackett des Masters-Siegers schlüpfen durfte und damit auch als erster Europäer den Karriere-Grand-Slam feierte. Man muss nur in sein Gesicht schauen, um zu verstehen, was ihm dieser Moment bedeutet.
Das grüne Sakko, in das traditionell der Vorjahressieger dem neuen Champion hilft, hat dabei große Symbolkraft, ist es doch ein Zeichen dafür, dass McIlroy damit Teil eines sehr elitären Klubs geworden ist.
Seit 1949 bekommen die Gewinner des Masters Turnier diese Jacke verliehen. Ursprünglich hatten einfach Mitglieder des Augusta National Golf Club, der alljährlich das Masters ausrichtet, diese gründen Sakkos getragen, um von Besuchern besser als Ortskundige erkannt werden zu können. Die Gewinner der Masters vor 1949 bekamen die Jacke jedoch auch im Nachhinein verliehen.
Golf-Masters: Verwirrung bei Titelverteidigung
Die erste grüne Gewinner-Jacke bekam Sam Snead im Jahr 1949, der das Masters insgesamt dreimal gewinnen sollte. Seitdem übergibt immer der Vorjahressieger dem aktuellen Champion das begehrte Kleidungsstück. 1966 hatte das zu Verwirrungen geführt, nachdem mit Jack Nicklaus Vorjahrssieger und aktueller Champions ein und dieselbe Person waren. Inzwischen hat man sich besser darauf vorbereitet: Tiger Woods und Nick Faldo bekamen die Jacke von dem jeweiligen Clubvorsitzenden von Augusta National übergestreift.
Die Jacken, die schon seit 1967 von der sagenumwobenen Hamilton Tailoring Company hergestellt werden, sind im Übrigen personalisiert. Der Name des jeweiligen Gewinners werden auf ein Label im Innenfutter der Tasche genäht. Allerdings verbleiben die Jacken seit 2010 im Besitz des Augusta National. Die echten Jacken müssen nach zwölf Monaten zurückgegeben werden. Gewinner bekommen allerdings eine Replika-Jacke, die sie auch außerhalb des Clubs tragen können.
Ein exklusiver Klub
Damit soll auch verhindert werden, dass die Jacken möglicherweise verkauft werden. Dennoch: Einige wenige Exemplare sind in der Geschichte des Masters versteigert worden. Die Jacke von Horton Smith, die ihm nachträglich für seine Siege in den Jahren 1934 und 1936 verliehen worden war, brachte laut "The Athletic" 682.229 US-Dollar ein.
Der Mythos vom Masters lebt natürlich auch von seiner Exklusivität. Man kann sich nicht für den Augusta National Golf Club bewerben, man wird ausgewählt – oder muss eben das Masters gewinnen. Die grüne Jacke ist das untrüglichste Zeichen, dass man diesem exklusiven Club angehört und es sich ganz nebenbei auch sehr gut leisten kann. Denn mit dem Gewinn des Masters kommt auch ein Preisgeld von 4,2 Millionen US-Dollar.
Verwendete Quellen
- theathletic.com: How much is a Masters green jacket worth? From $5 to one man’s freedom
- simplygolf.at: US Masters: 7 Fakten & Mythen rund um das "Green Jacket"