Tadej Pogacar, Jonas Vingegaard
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Am ersten Ruhetag nach neun von 21 Etappen der 111. Tour de France trennen das Gelbe Trikot und den Gesamtvierten lediglich 96 Sekunden, die zweite und dritte Rennwoche versprechen Hochspannung. Die "Big 4" der Frankreich-Rundfahrt im Check:
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Tadej Pogacar (1.)
Keine Spur von Schwäche, keine Spur von Müdigkeit: Der wohl derzeit beste Radfahrer der Welt hat die Belastungen seines Giro-Siegs im Mai offensichtlich bestens weggesteckt, das erste Italien-Frankreich-Siegdouble seit Marco Pantani 1998 ist absolut möglich.
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Am Galibier zeigte der Slowene zudem, dass er ganz akut die beste Bergform hat. Auch wenn der Angriffsmodus als Werkseinstellung durchaus Risiken birgt: Pogacar war vor der Tour der Topfavorit, er ist es immer noch.
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Remco Evenepoel (2./33 Sekunden Rückstand)
Belgiens Wunderknabe ist bei seinem mit Spannung erwarteten Tour-Debüt bislang weitgehend fehlerlos unterwegs. Der Zeitfahr-Weltmeister gewann die Etappe in seiner Spezialdisziplin und hielt dabei dem Druck stand.
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Beim Anstieg zum Galibier zeigte Evenepoel, dass er auch in Höhen über 2000 m voll konkurrenzfähig ist – daran zweifelten zuvor nicht wenige Experten. Evenepoel muss nun beweisen, dass er bei "HC"-Gipfeln in Serie gegenhalten oder sogar selbst das Rennen gestalten kann – dann ist zumindest das Podium realistisch.
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Jonas Vingegaard (3./1:15 Minuten Rückstand)
Eine gute Minute Rückstand am ersten Ruhetag – das hätte der Titelverteidiger vor Tour-Beginn wohl mit Kusshand genommen. Knapp drei Monate nach seinen schweren Sturzverletzungen bei der Baskenland-Rundfahrt kam Vingegaard ohne großen Rückschlag durch die ersten neun Etappen, war nicht in Best-, aber angesichts seiner Vorgeschichte in absolut bemerkenswerter Form.
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Allerdings: Um die Tour zum dritten Mal in Folge zu gewinnen, muss Vingegaard in der dritten Woche nicht nur reagieren, sondern agieren. Ob er das schon wieder kann, ist die entscheidende Frage im gesamten Kampf um Gelb.
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Primoz Roglic (4./1:36 Minuten Rückstand)
Der Rätselhafte: Insgesamt scheint der Kapitän des deutschen Teams Red Bull-Bora-hansgrohe in guter Form zu sein, er leistete sich aber schon dicke Fehler. Auf der zweiten Etappe nach Bologna wurde er am kurzen San-Luca-Anstieg eiskalt erwischt und abgehängt, weil er zu weit hinten im Feld fuhr.
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Auch auf der Schotteretappe am Sonntag fuhr Roglic taktisch wild und verlor mehrmals den Anschluss, zudem glänzt sein Team nicht wirklich durch orchestrierte Arbeit. Stand jetzt fährt Roglic maximal um Platz drei, und das auch nur, wenn einer der drei anderen schwächelt. (sid/eal)