Saudi-Arabien plant offenbar eine weitere milliardenschwere Investition in die Welt des Sports. Einem Bericht zufolge will der saudi-arabische Public Investment Fund beim Streaminganbieter DAZN einsteigen.

Mehr News zum Thema Sport

Stellt Saudi-Arabien seinen Fuß noch weiter in die Fußball-Tür? Laut der Nachrichtenagentur Reuters zieht der saudi-arabische Public Investment Fund (PIF) eine Minderheitenbeteiligung am Sport-Streamingdienst DAZN in Erwägung. Demnach solle eine Summe in Höhe von einer Milliarde US-Dollar in das Unternehmen investiert werden. Bereits Ende vergangenen Jahres habe es Gespräche gegeben. Der PIF ist unter anderem Eigentümer des Premier-League-Klubs Newcastle United.

DAZN, das mehrheitlich von der US-amerikanischen Beteiligungsgesellschaft Access Industries gehalten wird, soll in den vergangenen Monaten mit mindestens drei Investmentfonds Gespräche über verschiedene strategische Partnerschaften geführt haben. Der Unternehmenswert von DAZN wird zwischen zehn und zwölf Milliarden US-Dollar geschätzt.

Für welchem Zweck die Finanzspritze genutzt würde, ist nicht bekannt. Eine Verbindung zwischen DAZN und Saudi-Arabien besteht allerdings bereits seit längerer Zeit. So zeigt der Anbieter diverse Sportveranstaltungen aus dem Land, das voraussichtlich die Fußball-WM 2034 austragen wird.

DAZN betreibt Eigenwerbung bei Bundesligaklubs

Sicherlich würde das Geld beim weiteren Erwerb von TV-Rechten helfen. Mitte April hatte die DFL wegen eines Disputs mit DAZN, wie Pay-TV-Anbieter Sky noch bis Ende der laufenden Saison Inhaber der Liverechte, die Auktion der deutschsprachigen Medienrechte für die vier Spielzeiten von 2025/26 bis 2028/29 ausgesetzt. DAZN fühlte sich diskriminiert, weil sein Angebot abgelehnt wurde, obwohl es "das finanziell attraktivste und überzeugendste" gewesen sei.

Ein Schiedsspruch zu diesem Fall Ende September hatte weitreichende Konsequenzen nach sich gezogen. Die DFL muss die umstrittene Teil-Auktion des Rechtepakets B nun neu durchführen. Nach diesem Schiedsspruch hat DAZN bei den Bundesliga-Klubs für sich geworben und um Verständnis gebeten. Das geht aus einem Schreiben an die 36 Erst- und Zweitligavereine hervor, aus dem die "Bild"-Zeitung am Mittwoch zitierte.

Es sei "an der Zeit, mit Optimismus und Zuversicht in die Zukunft zu blicken, und wir bitten Sie an diesem kritischen Punkt um Ihre Unterstützung", heißt es darin. Ob sich DAZN allerdings erneut um das Rechtepaket B bemühen werde, sei davon abhängig, inwiefern die DFL Maßnahmen ergreifen werde, um das Ausschreibungsverfahren "rechtmäßig, transparent und fair zu gestalten". (lh)

Verwendete Quellen

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.