Lauftalent Konstanze Klosterhalfen holt im Schatten des Dopingskandals um das Oregon-Project über 5000 Meter WM-Bronze. Weitspringerin Mihambo fliegt ins WM-Finale und will nun Gold. Speerwurf-Titelverteidiger Vetter plant den zweiten WM-Coup.
Deutschlands Ausnahmeläuferin
"Das Schwierigste war, ruhig zu bleiben"
"Ich bin mehr stolz darauf, wie ich das Rennen gelaufen bin, als auf das Ergebnis. Das Schwierigste war, ruhig zu bleiben", sagte die 22-Jährige selbstkritisch, aber vor Freude strahlend. Im Schlussspurt liefen ihr nur die Kenianerinnen Hellen Obiri (14:26,72) und Margaret Chelimo Kipkemboi (14:27,49) noch davon.
Klosterhalfen trainiert seit Herbst 2018 in Oregon und trotzte mit einem grandiosen Lauf dem Wirbel um das Nike-Trainingszentrum und Chefcoach Salazar. Während der WM war bekannt geworden, dass er wegen Verstößen gegen die Anti-Doping-Bestimmungen gesperrt wurde.
Lückenkemper-Team bleibt unter den Erwartungen
Der Traum von einer Medaille ist für die 4 x 100-Meter-Staffel um Gina Lückenkemper geplatzt. Mit Lisa-Marie Kwayie, Yasmin Kwadwo und Jessica-Bianca Wessolly kam sie in 42,48 Sekunden nur auf den Platz fünf. Das Quartett war mit Weltjahresbestzeit (41,67) angereist.
Die kühne Hoffnung, dass die Speerwurf-Asse alle drei Medaillen abräumen, hat sich nach dem Aus in der Qualifikation für Olympiasieger
"Ich bin angelaufen und habe draufgehalten", sagte Vetter cool. "Hauptsache über 84 Meter." Während auch der Mainzer Julian Weber weiter kam, blieben Röhler (79,23 Meter) und Hofmann (80,06) überraschend auf der Strecke. "Du hast drei Versuche, wenn du die nicht nutzt, ist es vorbei. So einfach ist der Sport und so traurig ist er manchmal", sagte Röhler.
Ins Finale geflogen
Die größte Chance auf den zweiten Gold-Coup nach dem Triumph von Zehnkämpfer
"Es war optimal. Der Anlauf war so ausgelegt, mit ein bisschen Puffer", sagte Mihambo. Durch das Aus der vierfachen Weltmeisterin Brittney Reese (USA) sind ihre Siegchancen zusätzlich gestiegen. Zuvor gewannen die deutschen Leichtathleten Gold durch Kaul und zweimal Bronze durch Christina Schwanitz im Kugelstoßen und Hindernisläuferin Gesa Krause.
Klosterhalfens Trainingskollegin beim umstrittenen Oregon-Project, Sifan Hassan, holte sich den Titel über 1500 Meter in Europarekordzeit von 3:51,95 Minuten. Es war nach dem Erfolg über 10.000 Meter das zweite WM-Gold für die Niederländerin.
21 Zentimeter hinter dem Weltrekord
In Abwesenheit von Ex-Weltmeister David Storl (Leipzig) lieferten sich die Kugelstoßer einen Wettkampf der Superweiten, den der US-Amerikaner Joe Kovacs mit 22,91 Metern - und nur 21 Zentimeter vom Weltrekord von Randy Barnes (USA) entfernt - gewann. Zweiter wurde Ryan Crouser (USA) mit nur einen Zentimeter weniger vor Tomas Walsh (Neuseeland), der ebenfalls 22,90 Meter stieß.
Bereits in der Nacht zum Samstag lief es für Geher Christopher Linke über 20 Kilometer so gut wie nie. Nach einer großen Verwirrung um seinen verlorenen Chip stand WM-Platz vier fest. "Das ist mein bestes internationales Ergebnis", sagte der 30 Jahre alte Potsdamer nach 1:27:19 Stunden. (best/dpa)
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