Stefan Kretzschmar ist in Alarmbereitschaft, denn der ehemalige Nationalspieler befürchtet ein Abrutschen des Handballsports in die Bedeutungslosigkeit. Besonders kritisch sieht er dabei die Außendarstellung des Sports - und das fängt schon bei den Trikots an.

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Dieses Trikot sieht man tatsächlich selten am Ballermann. © IMAGO/Gonzales Photo/IMAGO/Gonzales Photo/Lasse Lagoni

Im Kampf um einen höheren globalen Stellenwert sieht Handball-Ikone Stefan Kretzschmar vor allem in der Außendarstellung der Profis enormen Nachholbedarf. "Wir sehen einfach scheiße aus. Wir müssen uns grafisch revolutionieren. Unsere Trikots sehen aus wie Litfaßsäulen, da sind 15 Sponsoren drauf. Wer kauft sich das denn für die Freizeit? Keiner! Weil es natürlich in der Freizeit am Ballermann oder sonst wo einfach scheiße aussieht", sagte der Sportvorstand der Füchse Berlin dem TV-Sender Sport1.

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Kretzschmar warnt vor einer Entwicklung des Handballs zur Nischensportart und fordert, sich ein Beispiel an anderen Sportarten zu nehmen. "Warum boomen denn gewisse Sportarten wie Golf, Formel 1 oder Tennis, die eigentlich schon tot waren? Durch hochwertige Dokumentationen auf Netflix, in denen vieles aus dem Privatleben der Sportler gezeigt wird. Da reicht es nicht, wenn du mal in einer Sporthalle Julian Köster interviewst", sagte der 51-Jährige weiter.

Kretzschmar will "Tod der Sportart" verhindern

Damit der Sport wieder eine andere Relevanz bekomme, müsse er in den Schulen und Universitäten präsenter sein. Zudem wünscht sich Kretzschmar jüngere Entscheidungsträger in den Gremien.

"Wir sind an einem Punkt, an dem wir uns wirklich fragen müssen: 'Wo soll der Handball in 20 Jahren stehen?' Das sollten auch jüngere Leute entscheiden. Man darf das nicht belächelnd ignorieren nach dem Motto: 'Weitermachen, das haben wir schon immer so gemacht.' Das wird nicht funktionieren und der Tod unserer Sportart sein", warnte Kretzschmar. (dpa/bearbeitet von ska)

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