Auftakt geglückt: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft gewinnt ihr erstes Spiel bei der WM gegen Polen. Ein Star sorgt bei Bundestrainer Alfred Gislason jedoch für Sorgenfalten.

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Die deutschen Handballer haben ihre Pflichtaufgabe zum WM-Auftakt mit Mühe erfüllt und die Tabellenführung in der Vorrundengruppe A übernommen. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason setzte sich gegen Außenseiter Polen mit 35:28 (15:14) durch und musste dabei über weite Strecken ohne Spielmacher Juri Knorr auskommen. Der deutsche Publikumsliebling verletzte sich gut 20 Minuten vor Spielende und wurde anschließend an der Seitenlinie im Kniebereich behandelt.

"Ich habe keinen Röntgenblick, deshalb kann ich keine Diagnose geben."

DHB-Torwart Andreas Wolff über die Verletzung von Juri Knorr

"Ich habe ihn gefragt", sagte Gislason in der ARD: "Er meinte Verstauchung. Aber das werden wir wohl erst morgen sehen. Ich hoffe natürlich, dass es nichts Ernstes ist." Knorr selbst verschwand schnell in der Kabine, um sich untersuchen zu lassen.

"Ich habe keinen Röntgenblick, deshalb kann ich keine Diagnose geben. Ich hoffe, dass Juri gegen die Schweiz da ist, er ist ein sehr wichtiger Spieler", sagte Torhüter Andreas Wolff.

Uscins erzielt zehn Tore gegen Polen

Bester deutscher Werfer im dänischen Herning war Renars Uscins mit zehn Toren. Nächster Gegner der DHB-Auswahl ist am Freitag die Schweiz. Die Eidgenossen trennten sich in ihrem ersten Turnierspiel von Tschechien 17:17. Mit einem weiteren Sieg würde Deutschland vorzeitig das Ticket für die Hauptrunde lösen.

Deutschland startete in seiner bestmöglichen Formation – mit Knorr und Senkrechtstarter Uscins im Rückraum sowie Kapitän Johannes Golla am Kreis. Und trotzdem wirkte die DHB-Auswahl um ihre routinierten Leistungsträger verunsichert und zeigte wie im Test gegen Brasilien große Schwächen im Angriffsspiel. Es fehlte an Präzision im Tempospiel nach vorn. Gislason kochte bereits nach fünf Minuten.

Vor allem die Chancenverwertung seines Jungstars gefiel dem Isländer überhaupt nicht – Uscins vergab drei seiner ersten vier Würfe aufs Tor. Selbst mehrere Phasen in Überzahl konnte der Olympia-Zweite nicht nutzen, um davonzuziehen. Gleichzeitig ließ die deutsche Abwehr den Polen, die immer wieder über den Kreis erfolgreich waren, zu viel Platz.

Juri Knorr
Wie schwer ist Spielmacher Juri Knorr (r.) verletzt? © picture alliance/AP/Claus Fisker

Deutschland mit Problemen in der ersten Hälfte

Nach dem 1:0 lief die deutsche Auswahl durchgehend einem knappen Rückstand hinterher. Erst mit dem Halbzeitpfiff brachte Golla sein Team wieder in Führung. "Uns fehlen die leichten Tore", monierte Teammanager Benjamin Chatton in der ARD und befand: "Andi Wolff hatte keine Situation, in der er so richtig ins Spiel kam."

Einer der wenigen Lichtblicke im deutschen Team war Luca Witzke, der das Offensivspiel des DHB-Teams nachhaltig belebte. Sein Tor nach der Pause leitete einen 3:0-Lauf ein, mit dem der Favorit auf 18:15 davonzog. Als sich das DHB-Team scheinbar in einen Rausch spielte, schlichen sich wieder Unkonzentriertheiten bei den Abschlüssen ein.

Beim Stand von 21:21 humpelte Führungsspieler Knorr mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Feld und wurde an der Seitenlinie im Kniebereich behandelt. Am Boden liegend sah der deutsche Publikumsliebling, wie seine Teamkollegen den Turbo zündeten und wieder mit drei Toren (24:21) in Führung gingen.

In dieser Phase trumpfte auch Wolff auf, der gleich zwei Siebenmeter parierte. Am Ende sorgte in Marko Grgic auch der Jüngste im DHB-Kader für frischen Wind, sodass der Sieg nicht mehr in Gefahr geriet. (dpa/sid/bearbeitet von ms)

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