Die Rhein-Neckar Löwen erleben eine Saison zum Vergessen, beim früheren deutschen Handball-Meister knistert es im Gebälk. Neben einem möglichen Abgang ihres Leistungsträgers Juri Knorr stehen zu allem Überfluss nun auch noch erhebliche Unstimmigkeiten im Finanzbereich des Bundesligisten zur Diskussion.
"Wir haben in den Bereichen Finanzen und Vertrieb in den letzten Wochen bei Überprüfungen leider erhebliche Unregelmäßigkeiten feststellen müssen. Nicht nur schlichte Fehler, das kann überall vorkommen, sondern Täuschungen und unwahre Darstellungen in unseren Büchern", räumte Geschäftsführerin Jennifer Kettemann in einem vereinseigenen Interview auf der Klub-Homepage ein.
Löwen-Chefin: Finanz-Team wurde neu aufgestellt
Es habe bereits personelle Konsequenzen gegeben, so Kettemann weiter. Das Team Finanzen und Vertrieb sei neu aufgestellt worden, damit "sich solche Dinge nicht wiederholen können". Weiter ins Detail wollte sie nicht gehen.
Hinsichtlich der sportlichen Zukunft gebe es aber keinen Anlass zur Sorge. "Dafür ist der Verein zu breit und gesund aufgestellt. Natürlich müssen wir aufgrund der wirtschaftlichen Lage und der beschriebenen Situation Herausforderungen meistern", erklärte die Geschäftsführerin der Löwen.
Gleichzeitig stellte sie klar: "Allerdings war es mir immer wichtig, sich nicht nur auf ein Standbein zu verlassen, sondern den Verein auf viele tragende Säulen zu stellen", so Kettemann."
Knorr steht vor einem Wechsel nach Dänemark
Der deutsche Meister von 2016 und 2017 durchlebt ohnehin unruhige Zeiten, nachdem Nationalspieler Juri Knorr seinen Wechselwunsch zum Sommer 2025 hinterlegt hat. "Er möchte sich sportlich verändern und in ein Umfeld kommen, das es ihm ermöglicht, sich besser auf den Sport zu fokussieren. Mit unserer finanziellen Situation hat dies nichts zu tun", ergänzte Kettemann.
Die "Bild"-Zeitung hatte zuletzt berichtet, dass der 23-Jährige vor einem Wechsel zum dänischen Erstligisten Aalborg stehen soll. Dort übernimmt ab Sommer der ehemalige Flensburger Maik Machulla das Traineramt. (dpa/do)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.