Arroganz-Vorwurf gegen Deutschland: Südkoreas Ja-cheol Koo erzählt, wie sein Nationaltrainer in der Analyse der DFB-Elf voll ins Schwarze getroffen hat - und warum Südkorea am Ende gegen den Weltmeister gewinnen konnte.

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Dass Trainer den Gegner vor ihrer Mannschaft schlecht reden, ist ein bewährtes psychologisches Mittel vor einem Spiel.

Selten dürfte jedoch ein Trainer mit seiner Analyse so ins Schwarze getroffen haben, wie Südkoreas Nationaltrainer Tae-yong Shin vor dem entscheidenden WM-Gruppenspiel gegen Deutschland.

"Er hat uns in der Besprechung vor dem Spiel gesagt, dass die deutschen Spieler die Nase weit oben haben, sie arrogant sind, schon alles gewonnen haben und nichts mehr erreichen wollen. Er sagte uns: 'Deutschland hat keinen Hunger mehr!'", erzählt Südkoreas Nationalspieler vom FC Augsburg, Ja-cheol Koo in der "Sport Bild".

Ein hartes Urteil über den Weltmeister von 2014, das sich auf dem Platz jedoch als absolut wahrheitsgemäß beweisen sollte.

Deutschland spielte tatsächlich behäbig, ohne Kampfgeist und verlor am Ende absolut verdient gegen Südkorea.

Koo: "Deutschland ohne Hunger"

Der Sieg der Asiaten war kein Zufallsprodukt. "Der Trainer hatte das schon in den ersten beiden Gruppenspielen beobachtet: Die Deutschen mögen es nicht, wenn man sie hart attackiert. Er hat zu uns gesagt: Wenn wir noch aggressiver sind, können wir etwas holen", erklärt Koo weiter: "Dieses Gefühl haben wir auf den Platz gebracht."

Tatsächlich habe auch er gefühlt, "dass Deutschland auf dem Platz keinen Hunger hatte." Die Mannschaft von Joachim Löw sei nicht so viel gelaufen, "waren nicht so aggressiv."

Normalerweise habe man gegen Deutschland immer Probleme, da sie mit zwei Mann auf einen Mann zukommen würden. "Aber in diesem Spiel war davon nichts zu sehen", analysiert Koo. "Ich habe schon während des Spiels gefühlt: Vielleicht können wir gewinnen."

Es sind Aussagen, die sich Jogi Löw hoffentlich zu Herzen nehmen wird. Der Bundestrainer hat sich dazu entschlossen, weiter zu machen. (ska)

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