Die Debatte um den deutschen Nationalspieler Mesut Özil hat auch die Politik erreicht. Die ehemalige Staatsministerin für Integration, Aydan Özoguz, warnt vor einer Spaltung.

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Die frühere Bundesbeauftragte für Integration, Aydan Özoğuz (SPD), warnt vor langfristigen Folgen durch die erhitzten Debatten um die Fußballnationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan.

"Die Debatte treibt schon etwas merkwürdige Blüten", sagte Özoğuz der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Natürlich sei das vor der Fußball-WM entstandene Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan "für viele, die mit Sorge die Lage in der Türkei verfolgen, enttäuschend und schwer nachvollziehbar".

Dass das Thema auch nach zwei Monaten noch so hochgekocht werde, zeige in welche Atmosphäre die Debatte fällt. "In den letzten Jahren haben viele Dinge Spannungen im deutsch-türkischen Verhältnis und Vorbehalte auf allen Seiten erzeugt", betonte die SPD-Politikerin, dis bis März Staatsministerin für Migration und Integration im Kanzleramt war.

Sie sei dafür, Probleme und Enttäuschungen klar zu benennen, gegenseitige pauschale Angriffe zurückzuweisen und einer weiteren Spaltung entgegenzuwirken. "Gleichzeitig sollten wir die große Leistung unserer Gesellschaft, das Zusammenleben so vieler Menschen über Jahrzehnte erfolgreich zu gestalten, nicht verkennen."

Zentralrat der Muslime fordert Rücktritt von Grindel und Bierhoff

Mesut Özil schweigt nun fast schon acht Wochen zur Debatte um die Erdogan-Fotos. Zuletzt hatte ihm DFB-Präsident Reinhard Grindel unter Druck gesetzt, nun endlich ein Statement abzugeben.

Auch der Manager der deutschen Nationalmannschaft Oliver Bierhoff hatte für Aufsehen gesorgt, als er in einem Interview angemerkt hatte, man hätte überlegen müssen, ob man sportlich auf Özil hätte verzichten könnten.

Der Zentralrat der Muslime hatte daraufhin am Dienstag den Rücktritt von Bierhoff und Grindel gefordert. "Im Sport wird Nachtreten mit Rot geahndet", schrieb der Vorsitzende des Zentralrats, Aiman Mazyek, bei Facebook. "Bierhoff und Grindel müssen zurücktreten, wenn sie in ihrer langen Karriere nichts anderes gelernt haben als: 'Man verliert als Özil' anstatt: 'Man/Frau verliert als Mannschaft'."  © dpa

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