Ein Tor erzielt, eins vorbereitet: Neymar war beim Sieg gegen Mexiko im Achtelfinale der WM 2018 der Mann des Spiels. Doch wieder einmal machte Brasiliens Superstar vor allem wegen seiner Theatralik von sich reden. Im Netz erntet der 26-Jährige dafür reichlich Spott.
Er ist Brasiliens Mann für die große Show - und zwar im doppelten Sinne.
Fußballerisch überzeugte der 26-Jährige beim verdienten Sieg der Seleção definitiv: Das erste Tor schoss er selbst, den zweiten Treffer durch Roberto Firmino bereitete er vor.
Weniger überzeugend waren allerdings die Show-Einlagen, die Neymar nicht zum ersten Mal bei dieser WM auf dem Platz zeigte. Ständig wälzte sich der Star-Stürmer auf dem Boden. Der negative Höhepunkt dieser fast schon Oscar-reifen Vorstellung ereignete sich dann in der 71. Minute.
Neymar wurde im Aus auf Höhe der Mittellinie umgerempelt, blockierte den Ball. Gegenspieler Miguel Layun trat Neymar beim Versuch, das Spielgerät zu nehmen, bewusst auf den Knöchel. Mit Sicherheit ein schmerzhafter Tritt, doch Neymar rollte sich über den Boden, als habe er gerade eine Pistolenkugel in den Knöchel geschossen bekommen.
Zé Roberto: "Das regt die Leute auf"
Selbst Landsmann Zé Roberto schimpfte im ZDF über das Verhalten Neymars und sprach stellvertretend für viele Brasilianer.
"Das regt die Leute auf, das wollen sie nicht sehen. Wir wissen, dass er gerne mal Show macht. Er rollt sich herum, als hätte er einen offenen Bruch, aber es war nun wirklich kein harter Tritt. Er hat das nicht nötig, so müsste er nicht schreien", sagte der 43 Jahre alte Ex-Bundesliga-Profi. "Er sollte die Leute lieber mit seiner Qualität überraschen, nicht so."
Mexiko-Trainer Juan Carlos Osorio sprach nach dem Spiel gar von einer "Schande für den Fußball".
Neymar selbst sagte zur Aktion von Layun: "So ein Tritt ist furchtbar, ich musste wieder viel einstecken. Das kann er nicht machen, wenn ich schon dort draußen liege."
Das Mitleid der Nutzer in den sozialen Netzwerken für den auf dem Platz dermaßen gescholtenen Neymar hielt sich allerdings stark in Grenzen:
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