Stefan Kuntz, Trainer der U21-Nationalmannschaft, sieht den Mangel an Führungsspielern im deutschen Fußball auch durch einen gesellschaftlichen Wandel begründet.

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"Den jungen Spielern wird heute sehr viel abgenommen. Das ist nicht als Vorwurf gemeint, sondern als Feststellung", sagte Kuntz im Interview der Tageszeitung "tz": "Dadurch fehlen ihnen teilweise Konflikte und dementsprechende Lösungen sowie eine gewisse Konfliktbereitschaft mit der Absicht, etwas zu verbessern."

Es sei "ein abendfüllendes Thema, dem wir uns schon seit längerem widmen", antwortete Ex-Profi Kuntz auf die Frage, wie man Führungsspieler im Nachwuchsbereich am besten ausbilden und formen kann. Neben dem Gesellschaftswandel spiele auch "das Gesamtsystem Fußball eine entscheidende Rolle".

"Spiegelbild der Gesellschaft

Generell seien Fußballer "ein Spiegelbild der Gesellschaft". Ob den jungen Spielern der nötige Respekt und Demut fehle, wollte der 55-Jährige nicht konkret beantworten.

"Da gibt es alle möglichen Kategorien, so dass es schwer ist, zu pauschalisieren. Aber es gibt sicherlich Möglichkeiten, Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung zu nehmen, die kontraproduktiv für gewisse Werte sind", sagte Kuntz: "Hier setzen wir in den wenigen Wochen, in denen wir in den U-Mannschaften mit den Spielern zusammen sind, an, gerade was die Vermittlung von Werten und Tugenden angeht."

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