Schon bei der WM 2022 in Katar war das Thema Alkohol für Fans ein eher schwieriges. Der saudische Botschafter in Großbritannien macht wenig Hoffnung, dass es 2034 in Saudi-Arabien anders wird.
Ein Bier im Stadion? In Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern ist das kein seltener Anblick. Doch mit der Vergabe der Weltmeisterschaft 2034 an die absolutistisch regierte Monarchie Saudi-Arabien stellt sich die Frage: Wird man das Turnier in neun Jahren vor Ort auch mit einem Bier in der Hand verfolgen können?
Der britische Radiosender "LBC" fragte nun bereits beim saudischen Botschafter in Großbritannien, Prinz Khalid bin Bandar al Saud. Der stellt klar: Mit Alkohol wird bei der WM in Saudi-Arabien noch weniger zu rechnen sein als 2022 in Katar.
"Jeder hat seine eigene Kultur. Wir freuen uns, Leute innerhalb der Grenzen unserer Kultur bei uns zu beherbergen, aber wir werden unsere Kultur nicht für jemand anderen ändern", stellte der Botschafter klar, als Moderator Nick Ferrari ihn zur Erlaubnis von Alkohol bei der WM befragte. Und scherzte: "Ich meine, wirklich? Sie können nicht ohne einen Drink leben?"
"Wie unser Wetter ist es ein trockenes Land."
Das Alkoholverbot könnte nicht nur für das Stadion an sich, sondern auch für Hotels und Restaurants Bestand haben. "Wie unser Wetter ist es ein trockenes Land", sagte der Botschafter dazu. Und weiter: "Man kann viel Spaß ohne Alkohol haben - es ist nicht zu 100 Prozent notwendig und wenn man trinken will, nachdem man abreist, kann man das gerne machen. Aber aktuell haben wir kein Alkohol."
Auch im Vorfeld der WM in Katar 2022 hatte es lange Diskussionen um die Erlaubnis von Alkohol gegeben. Obwohl der Fußball-Weltverband und der Ausrichter lange versprachen, den Verkauf im Stadion zu erlauben, entschied sich Katar wenige Tage vor dem Eröffnungsspiel nochmal um. Dennoch hatten angereiste Fans die Möglichkeit, in Hotels und in speziellen Fanparks Bier zu kaufen.
Weltweit führender Brauer ist weiterhin Fifa-Sponsor
Brisant: Der weltweit führende Braukonzern Anheuser-Busch gehört auch weiterhin zu den Sponsoren der Fifa. Schon bei der WM 2022 gab es wegen des Alkoholverbots in den Stadien kritische Töne in Richtung Weltverband, nun erwartet den Konzern, der unter anderem durch die Marke Budweiser bekannt ist, wohl erneut ein Großturnier, in dem er sein Hauptprodukt nicht verkaufen kann.
Auch zu weiteren Fragen, etwa dazu, ob auch homosexuelle Fußballfans das Turnier gefahrlos besuchen können, äußerte sich der saudische Botschafter. In Saudi-Arabien ist Homosexualität gesetzlich verboten und kann mit dem Tod bestraft werden. Für die WM 2034 soll das aber wohl ausnahmsweise nicht gelten.
"Wir werden jeden willkommen heißen, der kommen möchte", sagte Khalid bin Bandar, in dieser Hinsicht sei es "kein Saudi-Event, sondern ein globales Event". Wegen der hohen Temperaturen im Sommer solle die WM zudem erneut nicht in der Sommerpause, sondern entweder im Herbst oder im Winter ausgetragen werden. Nach Vorstellung des Ausrichters dann mit Fans, die sich ausschließlich mit alkoholfreien Getränken abkühlen.
Verwendete Quellen:
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