Während Jogi Löws Entscheidung, Leroy Sané aus dem deutschen WM-Kader zu streichen, bei vielen Fans und Experten auf absolute Fassungslosigkeit stößt, zeigt sich Mats Hummels beim Medientag des DFB-Teams wenig überrascht. In einem Interview mit der "SportBild" äußert Hummels zudem Verständnis für die Auslandsambitionen einiger Kollegen vom FC Bayern.

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Jogi Löws Entscheidung, Leroy Sané nicht mit zur WM nach Russland zu nehmen, hallt auch noch Tage später nach. Vor allem in England, wo Sané für Manchester City aufläuft, herrscht Fassungslosigkeit.

Verteidiger Mats Hummels hingegen zeigt sich von der Ausbootung des 22-Jährigen wenig überrascht. Beim Medientag der deutschen Nationalmannschaft in Eppan sagte er den anwesenden Journalisten: "Er (Sané, Anm. d. Red.) hat hier nicht das Standing eines Thomas Müller oder Mesut Özil. Ich kann das mit meiner persönlichen Geschichte vergleichen: Es dauert eben manchmal, bis man sich in der Nationalmannschaft das gleiche Standing erarbeitet hat wie im Verein."

Er sei sich allerdings sicher, bei Sané werde das noch kommen. "Aber wir haben viele super Alternativen. Da muss man ehrlich sagen, dass die vielleicht im DFB-Trikot bislang häufiger sehr gute Leistungen abgerufen haben", ergänzte Hummels, der selbst trotz guter Leistungen im Verein erst 2012 so richtig bei der Nationalmannschaft ankam.

Allgemein sieht Hummels das Gebaren vieler junger Spieler eher kritisch: "Es ist schon auffällig, dass öfter ein 18-Jähriger nicht versteht, warum er das Tor oder die Bälle tragen soll. Es ist gerechtfertigt, das zu hinterfragen. Aber es gehört auch dazu, zu wissen, dass man sich seinen Platz erst erkämpfen muss."

Hummels versteht Wechselabsichten seiner Kollegen

In einem Interview mit der "Sport Bild" spricht Hummels zudem über die Wechselabsichten einiger seiner Kollegen vom FC Bayern.

Den Wirbel um Robert Lewandowski sieht der Bayern-Verteidiger gelassen: "Ich sehe in dem Thema keine große Dramatik: Wenn die Bosse sagen, dass er bleibt, bleibt er. Wenn die Bosse sagen, er will die neue Herausforderung, und wir gönnen sie ihm, dann schauen wir mal, was passiert."

Dass auch andere Leistungsträger wie David Alaba, Jerome Boateng oder auch Thomas Müller zuletzt offen mit dem Reiz des Auslands geliebäugelt hatten, findet Hummels verständlich und verrät: "Ich hatte diese Gedanken auch, war unter anderem 2015 eng mit Manchester United im Austausch. (...) Es wäre nicht richtig zu sagen, dass ich mich nicht damit beschäftigt habe. Das war schon interessant. Aber wir sind einfach nie zusammengekommen." Er müsse aber auch nicht "auf Teufel komm raus noch mal ins Ausland".

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