Favoritenschreck? Nicht nur! Der FC Basel avancierte durch den 2:1-Erfolg beim FC Chelsea zu einem Top-Kandidaten auf das Erreichen des Achtelfinals der Champions League. Basels Gegner FC Schalke 04 sieht sich im St.-Jakob-Park in der Rolle des Außenseiters (heute 20:45 Uhr hier im Liveticker und auf Sky). Der Sieg an der Stamford Bridge war schließlich nicht der erste internationale Coup des Schweizer Abonnement-Meisters.
Es war die größte Überraschung des ersten Champions-League-Spieltags: 2:1 gewinnt der FC Basel beim Gruppen-Favoriten FC Chelsea. Mit seinem Kopfballtreffer zehn Minuten vor Abpfiff dreht Basels Stürmer Marco Streller die Partie. "Nach dem 1:1 habe ich bemerkt, dass Chelsea Probleme hat", sagt der ehemalige Angreifer des VfB Stuttgart dem TV-Sender "Sky Sports". "Ich habe meinen Mitspielern gesagt, dass wir hier gewinnen können - und sie haben auf mich gehört. Ich würde das schon als Wunder bezeichnen."
Dabei ist es nicht das erste Wunder dieser Art. Im Dezember 2011 tritt der FCB im heimischen St. Jakob-Park zu einem Endspiel um das Erreichen des Achtelfinals an. Gegner ist Manchester United. Streller und Alex Frei treffen für Basel, Phil Jones' Anschlusstreffer verhindert die Sensation nicht mehr. Basel gewinnt und gehört zu den besten 16 Teams Europas. "Mir fehlen die Worte", stammelte Streller damals nach Abpfiff.
Erst Überraschung, dann Packung
Im Achtelfinale wartet der FC Bayern München. Das Hinspiel gewinnen die Schweizer mit 1:0, die nächste Überraschung scheint möglich. Doch im Rückspiel zeigen die Bayern ihre ganze Klasse und fertigen die Schweizer mit 7:0 ab.
In der vergangenen Spielzeit heißt es für den Serienmeister "nur" Europa League statt Königsklasse. Die Gruppenphase übersteht die Mannschaft des neuen Trainers Murat Yakin problemlos, auch das Zwischenrundenduell gegen Dnipropetrowsk geht deutlich an den FCB. Mit dem Ausschalten des schwerreichen Zenit Sankt Petersburg und den Tottenham Hotspur bestätigt der 16-malige Schweizer Meister, dass er international mittlerweile zur erweiterten Spitze gehört. Erst der FC Chelsea beendet den Traum vom Einzug ins Finale. Dennoch ist es auf europäischer Ebene die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte.
Revanche geglückt
Mit dem 2:1 bei Chelsea zum Auftakt der diesjährigen Champions-League-Saison hat sich Basel erfolgreich revanchiert. Und galt zunächst Chelsea als klarer Favorit, bahnt sich jetzt ein Dreikampf zwischen den Londonern, Basel und Schalke an. Trainer Yakin strotzt aufgrund des Sieges in London vor Selbstbewusstsein: "Wir spielen im eigenen Stadion, wir sind der FC Basel!". Das Achtelfinale zu erreichen, sei "sicher drin", betont der ehemalige Bundesliga-Profi.
Wichtigste Akteure des 16-maligen Schweizer Meisters sind neben Stoßstürmer Streller Torwart
Unruhe auf Schalke
Während Basel einmal mehr die Schweizer Tabelle anführt, rumort es auf Schalke. Dem verdienten 0:4 gegen den FC Bayern folgte ein 3:3 in Hoffenheim, infolgedessen Jermaine Jones nach schwacher Leistung vorerst suspendiert wurde. Schalke-Coach Jens Keller gibt sich gewiss auch deshalb bescheidener als Yakin und begnügt sich gerne mit der Rolle des Underdogs. "Wenn man gesehen hat, wie Basel gegen Chelsea gespielt hat, dann muss man zugeben, dass sie im Heimspiel einen kleinen Vorteil haben", sagt der 42-Jährige. Dabei hat seine Mannschaft einen geschätzten Marktwert von 180 Millionen Euro - Basels Spieler kommen zusammen auf rund 50 Millionen Euro.
Doch solche Unterschiede haben die Schweizer in der Vergangenheit auch nicht gestört. Und mit Manchester United, Bayern München, Tottenham Hotspur und dem FC Chelsea hat der FC Basel schon ganz andere Kaliber als den FC Schalke geschlagen.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
FC Basel: Sommer - Voser, Schär (Ajeti), Ivanov, Safari - Frei - Salah, Xhaka, Diaz, Stocker - Streller
FC Schalke 04: Hildebrand - Uchida, Höwedes, Matip, Aogo - Neustädter, Höger - Farfan, Boateng, Draxler - Szalai
Schiedsrichter: Alberto Undiano Mallenco (Spanien)
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