Uli Stein, Deutschland, Jugoslawien, Luxemburg, Länderspiel, DFB, Länderspiel
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1996 wird Uli Stein von Bielefelds Präsidenten Hans-Hermann Schwick für sein 500. Bundesliga-Spiel geehrt. Insgesamt bestreitet der Weltklasse-Torwart 512 Bundesligaspiele für Arminia Bielefeld, den Hamburger SV und Eintracht Frankfurt. 1997 beendet er mit 42 Jahren als bis heute zweitältester Spieler der Bundesliga-Geschichte seine Karriere.
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Fünf Titel gewinnt Stein (2.v.r.) während seiner Karriere. Mit dem HSV wird er zweimal Deutscher Meister (1982 und 1983) und holt außerdem den Europapokal der Landesmeister (1983, Bild) und den DFB-Pokal (1987). Den Pokal verteidigt er 1988 mit seinem neuen Klub Eintracht Frankfurt. Doch Steins Karriere hat auch Tiefpunkte.
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Immer wieder fällt der Klassekeeper durch unrühmliche Aktionen auf und neben dem Platz auf. Im Jahr 1986 fliegt er in der zweiten Runde des DFB-Pokals im Spiel des HSV beim FC Augsburg mit Rot vom Platz. Beim Verlassen des Spielfelds verabschiedet er sich von den Augsburger Anhängern, indem er ihnen den Mittelfinger zeigt.
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Legendär sind die Umstände, unter denen Stein nach nur sechs Länderspielen aus der DFB-Elf fliegt. Weil Stein (l.) bei der WM 1986 hinter Kontrahent Toni Schumacher (M.) nur die Nummer zwei ist, bezeichnet er Teamchef Franz Beckenbauer (r.) in Anlehnung an dessen TV-Werbespot für Knorr als "Suppenkasper" und die Mannschaft als "Gurkentruppe".
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Im Jahr 1987 wird Stein wieder auffällig. Im Finale des Supercups in Frankfurt gegen den FC Bayern versetzt er Torschütze Jürgen ("Kobra") Wegmann einen Faustschlag und wird des Platzes verwiesen. Der HSV entlässt ihn daraufhin. Wenige Monate später schließt Stein sich Eintracht Frankfurt an. Er bleibt dort sieben Jahre.
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Doch auch bei seinem neuen Arbeitgeber ändert sich Stein nicht. Wieder fliegt er bei einem Spiel gegen den FC Bayern vom Platz: Nach dem Gegentor zum 0:1 weigert Stein sich, ins eigene Tor zurückzukehren, woraufhin der Schiedsrichter ihn verwarnt. Als Stein diese Entscheidung höhnisch beklatscht, kassiert er die Rote Karte.
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Im Jahr 1990 bleibt Stein der Kabinenansprache des neuen Trainers Jörg Berger vor dessen Premiere auf der Frankfurter Bank fern. Eintracht-Kapitän und Bundesliga-Rekordspieler Charly Körbel (l.) kann den Coach jedoch beruhigen: "Lass gut sein, Trainer. Der Uli raucht noch eine auf dem Klo. Der braucht das."
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Im Jahr 1992 wechselt Frankfurts Andreas Möller zu Juventus Turin. Teamkollege Stein hat dazu seine ganz eigene Meinung: "Er hat uns, den Verein und die Fans das ganze Jahr hindurch verarscht mit seinen Lügen und Intrigen." Dem fügt er an anderer Stelle hinzu: "Wir sind die einzige Mannschaft, die durch einen Abgang stärker geworden ist."
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Auch für Stein geht die Zeit in Frankfurt 1994 zu Ende. Nach den blamablen Niederlagen gegen Leipzig und Duisburg kritisiert er die eigenen Mitspieler und wirft ihnen vor, ohne "Charakter, Herz und Biss" zu spielen. Auch am eigenen Präsidium lässt er kein gutes Haar und wird schließlich, ebenso wie Trainer Klaus Toppmöller, vor die Tür gesetzt.
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Nach seinem Rauswurf bei der Eintracht kehrt Stein überraschend zum HSV zurück, wo er laut Coach Benno Möhlmann einen "positiven Unruhestifter" abgeben soll. Das macht er auch und bezeichnet den HSV, als er nach nur einer enttäuschenden Saison mit lediglich 19 Einsätzen zu Arminia Bielefeld weiterzieht, als Amateurverein.
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Im Jahr 2014 bekommen die damaligen Hamburger Spieler Rafael van der Vaart und Pierre-Michel Lasogga ihr Fett weg. Über den Kapitän sagt Stein, man habe "immer das Gefühl, der HSV spielt zehn gegen elf, wenn van der Vaart spielt". Zu Lasogga meint er, dieser sei ein Spieler, der "bei uns früher wahrscheinlich nur das Ballnetz getragen" hätte.
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"Bei der WM 1990 muss Franz Beckenbauer vor dem Finale 13 Spielern versprochen haben, dass sie spielen. Als er gemerkt hat, das sind zwei zu viel, hat er seinem Co-Trainer gesagt: 'Sag den beiden mal, dass sie nicht dabei sind.' Er war nicht in der Lage, schwierige Entscheidungen den Leuten selber mitzuteilen.“ (Stein im Interview mit NDR 2, 2014)
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Von 2007 bis 2008 ist Stein Torwarttrainer der nigerianischen Nationalmannschaft, von 2008 bis 2014 dann in Aserbaidschan. Seit 2017 ist er Markenbotschafter für seinen Ex- Klub Eintracht Frankfurt. Außerdem arbeitete Stein während der EM 2016 und der WM 2018 als Experte für den Nachrichtensender n-tv.
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Als wolle er seine Vergangenheit als Nationalspieler tilgen, zieht Stein 2018 gegen den Anbieter einer Sammelkarten-Edition aller Nationalspieler des DFB vor das Frankfurter Oberlandesgericht. Die Veröffentlichung seiner Karte sei ohne seine Einwilligung erfolgt. Steins Klage wird mit dem Hinweis auf die Pressefreiheit abgewiesen.