Der 28 Jahre alter Schiedsrichter Francisco Lahora will nicht hinnehmen, dass er nicht mehr in der 3. Liga pfeifen darf. Sein Vorwurf an den DFB ist eine heikle Angelegenheit.

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Regionalliga-Schiedsrichter Francisco Lahora hat die DFB Schiri GmbH auf eine Entschädigung nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz verklagt. Als Grund gab der 28 Jahre alte Referee in einem Interview des Portals "ran" Altersdiskriminierung an. Wegen seines Alters dürfe er nicht mehr in der 3. Liga pfeifen. Zuvor hatten bereits "Kicker" und "Bild" berichtet. Der DFB teilte auf Anfrage mit, mit dem Fall vertraut zu sein, wollte sich dazu aber nicht äußern.

"Mein Vorwurf ist, dass das Alter als ein inoffizielles Kriterium bei der Auswahl für die Coaching-Liste für die 3. Liga verwendet wurde. Dies widerspricht dem Grundsatz des Leistungsprinzips, der eigentlich die einzige Grundlage für solche Entscheidungen sein sollte", sagte Lahora.

Keine außergerichtliche Einigung trotz Bemühungen

Trotz seiner Platzierung in der Leistungstabelle sei er aufgrund seines Alters übergangen worden. Das empfinde er als Altersdiskriminierung. "Es geht mir darum, sicherzustellen, dass alle Schiedsrichter fair und transparent nach ihren Leistungen beurteilt werden", sagte der 28-Jährige. Eine außergerichtliche Klärung habe es trotz seiner Bemühungen nicht gegeben. Eingereichte Beschwerden bei den zuständigen Schiedsrichterausschüssen und Gesprächsangebote seien immer wieder abgelehnt worden.

"Es gab keine Bereitschaft, das Kriterium des Alters infrage zu stellen. Die Gremien haben ihre Entscheidungen stets als unangreifbar angesehen. Der Gang vor Gericht war für mich der letzte Schritt, nachdem alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft waren", sagte der Schiedsrichter. Für ihn würden Erfahrung und Reife nicht allein vom Alter abhängen. Auch jüngere Schiedsrichter könnten großartige Leistungen erbringen. (dpa/bearbeitet von jum)

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