Am Ende eines hitzigen Derbys sieht Liverpool-Trainer Arne Slot die Rote Karte. Die Premier League sorgt wegen des Platzverweises jetzt für Irritationen.

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Am Ende des letzten Merseyside-Derbys im Goodisonpark zwischen Everton und Liverpool (2:2) überschlugen sich die Ereignisse: Nach einer Rudelbildung flogen Evertons Abdoulaye Doucouré und Liverpools Curtins Jones jeweils mit Gelb-Rot vom Platz, nach dem Schlusspfiff zeigte Schiedsrichter Michael Oliver dann auch noch Liverpool-Trainer Arne Slot und seinem Assistenten Sipke Hulshoff die Rote Karte.

Premier League löscht Statement zu Slot wieder

Am Donnerstagmorgen leistete sich die Premier League dann eine Panne, mit der sie gleichzeitig Irritationen um eine mögliche Sperre von Slot auslöste. Wie mehrere britische Medien, unter anderem die "Daily Mail", berichten, veröffentlichte die Liga ein Statement zur Sperre auf der offiziellen Website, nur wenige Minuten später wurde der Beitrag jedoch wieder gelöscht.

In der Mitteilung hieß es unter anderem, dass Slot für zwei Spiele gesperrt werde – Grund dafür sei "beleidigende und herabwürdigende Sprache" gegenüber Oliver gewesen. Doucouré und Jones werden jeweils für ein Spiel gesperrt.

War die Liga mit ihrer zurückgezogenen Mitteilung also etwas zu voreilig? Wahrscheinlich, denn dem Bericht der "Daily Mail" zufolge müsse der Vorfall erst noch überprüft werden. Dabei ist es auch entscheidend, ob Slots Interaktion mit dem Schiedsrichter nach dem Spiel als "Standardfall" oder als "Nicht-Standardfall" angesehen wird. Der Unterschied: Sollte es sich nicht um einen standardmäßigen Vorfall handeln, würde es zu einer Disziplinarverhandlung kommen.

Slot war in dieser Saison bereits schonmal gesperrt

In diese Entscheidung könnte mit einfließen, dass Slot in dieser Saison bereits eine Sperre absitzen musste. Als Wiederholungstäter könnte er nun also einen deutlichen Nachteil haben. Denn die Regularien der zuständigen Football Association (FA) besagen, dass Trainer oder Betreuer bei einer Roten Karte nicht automatisch für das nächste Spiel gesperrt sind, anders als es bei Spielern der Fall ist.

"Es gibt einen laufenden Prozess und wir müssen ihn respektieren, deshalb kann ich nicht ins Detail gehen", erklärte Slot selbst am Freitag auf der Spieltags-Pressekonferenz. Seinen Ausraster nach dem Spiel bereut der Niederländer jedenfalls: "Die Emotionen sind mit mir durchgegangen. Wenn ich zurückblicke, würde ich es gerne anders machen. Ich hoffe, dass ich es beim nächsten Mal auch anders machen kann", sagte Slot.

Was genau passiert war oder gesagt wurde, behielt Slot auch mit zwei Tagen Abstand für sich. "Fußball ist ein emotionaler Sport und manchmal treffen Menschen falsche Entscheidungen. Genau das habe ich getan", sagte der Nachfolger von Jürgen Klopp.

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