Österreich musste sich im freundschaftlichen Testspiel zuhause gegen die Schweiz mit 1:2 geschlagen geben. Die Elf von Marcel Koller war zwar über weite Strecken die dominierende Mannschaft, machte aber ungewohnte Fehler in der Defensive. Die "Nati" bestrafte diese eiskalt.
Am Dienstag kam es im Wiener Ernst-Happel-Stadion zum Duell zweier Nationen, die nicht nur geografisch, sondern auch in der FIFA-Weltrangliste Nachbarn sind: Österreich empfing vor 27.600 Zuschauern die Schweiz. Beide Mannschaften konnten nicht in Bestbesetzung antreten. Das ÖFB-Team musste ohne Stammtorhüter Almer, Stürmerstar Janko und Mittelfeldmotor Junuzovic auskommen. Der Elf von Vladimir Petkovic fehlten mit Xhaka, Embolo und Rodriguez ebenfalls drei wichtige Team-Stützen.
Die erste Chance im Spiel hatten die Österreicher: Jakob Jantscher kam nach einem schnellen Vorstoß in Minute drei an der Strafraumgrenze zum Schuss, jagte diesen jedoch deutlich über das Tor.
Der erste Treffer fiel bereits in Minute neun – und zwar für die Gäste. Nach einer missglückten Kopfballrückgabe von
Lange währte die Freude der "Nati" nicht. Kurz darauf konnte Alaba seinen Fehler wieder ausbügeln: Der aufgerückte Bayern-Star kam im Strafraum der Schweizer glücklich an den Ball und schoss im Minute 13 souverän zum 1:1 ein.
Zwei Verletzte in Hälfte eins
Beide Trainer waren recht früh gezwungen, Umstellungen in der Defensive vorzunehmen – allerdings nicht aus Leistungs-, sondern aus Verletzungsgründen: Sebastian Prödl musste bereits eine Minute nach dem Anpfiff wieder raus, Stephan Lichtsteiner verließ in Minute 19 das Feld.
In Minute 23. rannte Shaqiri nach genialem Steilpass allein auf Özcan zu. Doch dieser konnte sein Team mit einer großartigen Parade vor dem Rückstand bewahren. Österreich erzielte in Minute 35. nach einem Freistoß von David Alaba das 2:1, allerdings wurde der Kopfball-Treffer von Rubin Okotie zu Unrecht wegen Abseits aberkannt.
Stattdessen gingen die Gäste in Minute 38. erneut in Führung. Nach einem geschickten Heber in den Fünfer war es wieder Frankfurt-Legionär Seferovic, der vollstreckte. Dem Treffer war ein Fehler der österreichischen Abwehr vorausgegangen, die sich in der ersten Halbzeit ungewohnt unkonzentriert präsentierte und sich mehrfach zu leicht übertölpeln ließ.
Österreich erhöht ab Minute 65 den Druck
Die ersten zehn Minuten nach der Pause blieben ereignislos. Ein scharf angetragener Freistoß von Alaba in Minute 55 war die erste Möglichkeit in der zweiten Hälfte. Die Schweizer ließen die Österreicher spielen und beschränkten sich aufs Verteidigen.
Ab Minute 65. erhöhten die Hausherren den Druck. Ilsanker spielte einen gefährlichen Pass in die Tiefe, Arnautovic brachte den Ball jedoch nicht an Yann Sommer vorbei. Wenig später kam Arnautovic noch einmal zum Schuss im Sechzehner, scheiterte aber erneut am Schweizer Schlussmann. Marcel Koller unterstützte die Angriffsbemühungen seines Teams, indem er mit Onisiwo und Hinterseer frisches Blut in der Offensive brachte.
In Minute 73. lief Ilsanker allein auf Sommer zu, doch dieser konnte den unplatzierten Schuss parieren. Ein Schussversuch von Stocker in Minute 76. war das erste Lebenszeichen der Schweizer Offensive nach dem Seitenwechsel. Nach einem Eckball in Minute 84. kam der Ball noch einmal gefährlich auf das Tor der Hausherren, doch Özcan fing den Ball vor der Linie ab.
Österreich erhält kleine Lehrstunde
Diese beiden Aktionen blieben, abgesehen von einem harmlosen Freistoß in Minute 82, die einzigen Chancen der Gäste in Hälfte zwei.
Österreich warf kurz vor Schluss noch einmal alles nach vorne, konnte die kompakt stehende Abwehr der Eidgenossen aber nicht mehr knacken. Letzten Endes fuhren die Schweizer einen unspektakulären, aber souveränen Sieg gegen Österreich ein und erteilten ihren Nachbarn damit eine Lehrstunde für die EM.
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