In einem Interview hat sich ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick nicht nur zu einem möglichen Einsatz von David Alaba im Spiel gegen Serbien geäußert – sondern auch zu den ÖFB-internen Turbulenzen.
David Alaba ist am Sonntag zum ersten Mal seit seiner schweren Knieverletzung in der Startformation von Real Madrid gestanden, dennoch ist seine Teilnahme an den Nations-League-Play-off-Spielen der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft gegen Serbien (20 März daheim, 23. März auswärts) offen. Das erklärte Teamchef Ralf Rangnick in der Sky-Sendung "Talk und Tore". "Wir werden ihn sicher nicht auf Teufel komm' raus zum Einsatz bringen", sagte der Deutsche.
Das Wichtigste sei, dass der 32 Jahre alte ÖFB-Kapitän "ganz gesund wird und noch vier, fünf Jahre auf höchstem Niveau spielen kann", betonte
Fix gegen Serbien ausfallen werden laut Rangnick Xaver Schlager, Sasa Kalajdzic und auch Maximilian Wöber, der an Knieproblemen laboriert. Zudem fehlt
Gegen Serbien erwartet Rangnick "zwei Spiele auf Augenhöhe, in denen es auf Kleinigkeiten ankommen wird. Aber wir wollen natürlich unbedingt weiterkommen. Außerdem ist es ein wichtiges Stimmungsbild in Richtung WM-Qualifikation", erklärte der 66-Jährige.
Rangnick spricht im ÖFB-Streit Klartext
Auch zu den ÖFB-internen Turbulenzen nahm Rangnick Stellung. Die jüngsten Beschwerdebriefe von Sponsoren bezeichnete er als "außergewöhnlich. Aber das ist kein Thema, das uns betrifft. Damit muss sich das Präsidium auseinandersetzen."
Die Rücknahme der Kündigungen von ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold und ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer zeigt laut Rangnick, "dass diese Entscheidung nicht zu Ende gedacht war". Ausgesprochen hatte die Kündigungen der mittlerweile zurückgetretene ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer, der von Rangnick im November öffentlich kritisiert worden war. Allerdings habe der Vorwurf, er sei am Rücktritt Mitterdorfers beteiligt gewesen, "nichts mit der Realität zu tun", sagte Rangnick. "Ich fühle mich dafür in keinster Weise mitverantwortlich."
Rangnick will "best man or woman" an ÖFB-Spitze
Derzeit wird im ÖFB an einer Strukturreform gebastelt, die unter anderem vorsieht, dass der Präsident künftig Aufsichtsratsvorsitzender heißt und Kompetenzen abgibt. Dafür soll der oder die noch zu bestellende CEO mit großem Einfluss ausgestattet werden.
Zu diesen geplanten Änderungen sagte Rangnick: "Ich kann mir das gar nicht merken, es interessiert mich auch gar nicht. Ich bin kein Freund von Organigrammen. Es geht um die handelnden Persönlichkeiten." Er wünsche sich "best man or woman for the job. Wir brauchen jemanden, der richtige Führungsqualitäten hat." (APA/bearbeitet von mbo)