Am Dienstag endet für die Österreichische Nationalmannschaft im Fußball ein erfolgloses Jahr. Zumindest für die Herren. Mit dem Qualifikationsspiel gegen die Slowakei können sie einen Schlussstrich unter 12 vergeigte Monate ziehen. Ganz anders dagegen lief es für die Damen.

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Während auf der einen Seite schon über eine Ablöse von Nationalelf Herrentrainer Marcel Koller spekuliert wird, fährt Dominik Thalhammer, Nationaltrainer der Damen, einen Erfolg nach dem anderen ein. Seine Elf hat sich gerade kürzlich für die EM 2017 in den Niederlanden qualifiziert. Mit nur zwei Niederlagen in 22 Spielen.

Glamourfaktor im Frauenfußball: "Sind sehr bodenständig"

So viel Erfolg macht neugierig: was machen die Damen besser als ihre männlichen Kollegen? Vielleicht ist einer der Gründe das Durchsetzungsvermögen der Spielerinnen. Die Kapitänin der Mannschaft,, will die Aufmerksamkeit jedenfalls nutzen: "Um weitere Mädchen begeistern zu können."

Die gebürtige Steirerin spielt seit frühen Kindheitstagen: "Ich habe schon mit meinem Bruder täglich Fußball gespielt", erzählt sie im Interview mit der ORF-Sendung "Thema".

Durchsetzungsstark wurde sie während ihrer Ausbildung. Denn die 25-Jährige musste ihre ersten Schritte in einer von Burschen dominierten Fußballschule tun: "Da musste man reinbeißen um mithalten zu können, auch in sportlicher Hinsicht."

Heute müssen sich Mädchen nicht mehr mit ihren pubertierenden Kollegen herumschlagen. Mittlerweile gibt es eigene Ausbildungsstätten für Frauen. Schnaderbeck spielt heute beim FC Bayern München und kann vom Sport leben.

Auch wenn sie längst nicht so viel verdient, wie die Männer. Überhaupt ist der Glamourfaktor im weiblichen Fußball um einiges niedriger. "Wir sind schon sehr bodenständig", meint Schnaderbeck. Parallel studiert sie noch Sportmanagement in München. Zur Sicherheit. Das ständige Maßnehmen am Männerfußball ist in ihren Augen mühsam: "Wir können locker mithalten."

In Österreich war es Frauen lange verboten, professionell Fußball zu spielen. Erst 1972 fiel der Startschuss im Wiener Sportverein.

In einem legendären Interview antwortete Ex-Profi Herbert Prohaska auf die Frage, ob er es gut heißen würde, wenn seine Frau auch Fußball spielen würde: "Es reicht wenn ein Teil der Familie spielt."

Mehr Tore als Toni Polster

Das hat sich geändert. Heute stellen Frauen Männerrekorde in den Schatten. Wie Nina Burger, ÖFB-Stürmerin. Sie hat bereits mehr Tore für die Nationalelf geschossen als Toni Polster.

Dazu befragt gratuliert dieser seiner weiblichen Kollegin. Bedroht und vom Thron gestoßen fühle er sich allerdings nicht, gibt er offen zu. Was zeigt: der Status des Frauenfußballs ist auch theoretisch noch weit entfernt von jenem der Männer.

So wird auch Burger nach ihrer Karriere wieder als Polizistin arbeiten. Zuerst gilt es aber noch eine Europameisterschaft zu bestreiten, in der es nun an den Frauen liegt die Fußballehre Österreichs zu retten.

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