Am Sonntag trifft das ÖFB-Team auf Norwegen in der Nations League. Nur mit einem Sieg kann ein Direktaufstieg garantiert werden.
Österreichs Fußball-Nationalteam ist am Sonntag (20.45 Uhr/live ORF 1) in Linz gegen Norwegen gefordert. Nur mit einem Heimsieg gegen Erling Haaland und Co. haben die Österreicher den Direktaufstieg in der Nations League noch selbst in der Hand. Teamchef Ralf Rangnick gestand eine gewisse Drucksituation. "Es geht um Platz eins in der Gruppe. Wenn wir gewinnen, was das klare Ziel ist, können wir Tabellenführer werden. Genau so gehen wir dieses Spiel an", erklärte der Deutsche.
Chancen auf die Tabellenführung
Mit einem Heimsieg, seinem fünften in Folge, würde das ÖFB-Team in Gruppe 3 der Liga B an den dann punktgleichen Norwegern vorbeiziehen. Allerdings hat auch Slowenien mit einem hohen Sieg davor in Kasachstan (15 Uhr MEZ) die Chance auf die Tabellenführung.
Die Österreicher wollen an das überzeugende 4:0 am Donnerstag ebenfalls in Linz gegen die Kasachen anknüpfen. "Wohl wissend, dass uns der Gegner noch einiges mehr abverlangen wird", betonte
Änderungen im Kader
Personell ist mit wenigen Änderungen zu rechnen. Patrick Pentz wird anstelle des gegen Kasachstan eingesetzten Salzburg-Reservisten Alexander Schlager ins Tor zurückkehren, Phillipp Mwene ersetzt als Linksverteidiger den wegen seiner Gelbsperre abgereisten Alexander Prass. Im Sturmzentrum dürfte erneut Junior Adamu den Vorzug gegenüber Marko Arnautovic erhalten.
Auch Michael Gregoritsch machte den medienöffentlichen Teil des Abschlusstrainings in Windischgarsten mit. Ein Startelf-Einsatz scheint eine halbe Woche nach einem grippalen Infekt mit bis zu 39 Grad Fieber aber illusorisch. "Im Moment gehe ich davon aus, dass alle zur Verfügung stehen", sagte Rangnick am Samstagvormittag. Es gehe bei der Aufstellung aber auch darum, wer wieder vollkommen regeneriert und "frisch" sei.
Das Hinspiel im September in Oslo hatten die Österreicher nach einem entscheidenden Haaland-Treffer 1:2 verloren. Außer dieser Szene hätte man vom Manchester-City-Star keine gefährliche Situation zugelassen, erinnerte Rangnick. "Das Tor von ihm war am Schluss Klasse gemacht. Im Prinzip war es natürlich ein Glückstor." Denn weder sei das Zuspiel, ein langer Ball, gezielt gewesen, noch die Frage restlos geklärt, ob die Abseitslinie tatsächlich korrekt gezogen worden sei.
Rangnick sprach in höchsten Tönen von
Großer Respekt vor Haaland und seinem Team
Haaland sei "einer der besten Spieler der Welt", ergänzte Marcel Sabitzer, der das ÖFB-Team wohl erneut als Kapitän aufs Feld führen wird. Mit Alexander Sörloth hätten die Norweger aber noch einen zweiten "sehr gefährlichen und robusten" Angreifer. "Ich habe mit ihm in Leipzig gespielt. Jetzt ist er wirklich auf einem ganz anderen Level", sagte Sabitzer über den Atletico-Madrid-Profi. "Es gilt nicht nur auf Haaland aufzupassen."
Rangnick sieht das ähnlich - und führte neben Sörloth und Leipzig-Flügelflitzer Antonio Nusa noch das auch ohne den verletzten Kapitän Martin Ödegaard starke norwegische Mittelfeld an. "Sie haben große Spieler und wirken auch mannschaftstaktisch sehr geschlossen. Deswegen ist es wichtig, dass wir mehr laufen und dadurch auch mehr zweite Bälle gewinnen." Das sei im Hinspiel nicht der Fall gewesen. "Wenn wir die Mannschaft sind, die mehr investiert, die mehr Lauf- und Sprintbereitschaft an den Tag legt, dann gewinnen wir diese zweiten Bälle. Und dann werden wir auch Tormöglichkeiten bekommen."
Lesen Sie auch:
Gegen Kasachstan hätte man im Gegenpressing extrem viele Balleroberungen verzeichnet, in den Umschaltmomenten aber nicht immer den besten Mann gefunden. Gegen die ebenfalls "sehr aktiv und proaktiv" spielenden Norweger und ihr flexibles, teils asymmetrisches System sei es besonders wichtig, schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen. "Der erste Pass muss sitzen, um aus der Verdichtung wieder herauszukommen. Da kommt es auf die Leistung von jedem einzelnen Spieler an."
45 Jahre hat das ÖFB-Team kein Heimspiel gegen Norwegen gewonnen. "Wir haben in den letzten zweieinhalb Jahren viele Serien beendet, auch viele lange Serien", entgegnete Rangnick. "Serien sind dazu da, gebrochen zu werden." In Linz soll der Lauf eher weitergehen: Alle drei bisherigen Pflichtspiele in der 2023 eröffneten und mit 16.500 Zuschauern am Sonntag ausverkauften Raiffeisen Arena hat die Rangnick-Auswahl für sich entschieden. (apa/bearbeitet von mm)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.