Österreich hatte noch nie so guten Grund, vom EM-Titel zu träumen. Wer sich allerdings schon auf einer gewaltigen Fanmeile ein berauschendes Fußballfest feiern sieht, wird enttäuscht sein.

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Es ist allen unvergessen, die dabei waren: Die Wiener Innenstadt bricht bei der Euro 2008 in ekstatischen Jubel aus, als Ivo Vastic in der 93. Minute gegen Polen den Elfmeter verwandelt.

Es ist zwar "nur" der Ausgleichstreffer, aber: das einzige österreichische Tor des Turniers und das erste - bis heute einzige - Tor der österreichischen Nationalmannschaft bei einer EM-Endrunde überhaupt.

Acht Jahre später steht Österreich ganz anders da: Das ÖFB-Team qualifizierte sich erstmals auf sportlichem Weg für eine Europameisterschaft, und die Nationalmannschaft rangiert unter den Top Ten der Fifa-Weltrangliste.

Wie schön wäre es, die Tore - womöglich bis ins Finale - wieder gemeinsam auf einer gigantischen Fanmeile wie 2008 feiern zu können? Doch daraus wird nichts.

Ring sperren? Zu teuer

Wien war damals Veranstalter- und noch dazu Finalstadt. Als solche sei man verpflichtet gewesen, einen großen Fanbereich einzurichten, erklärt Michael Draxler, Geschäftsführer des Stadtmarketings, auf Anfrage von GMX.at. "Allein finanziell wäre das in dieser Dimension gar nicht mehr realisierbar", sagt er.

2008 war in der Host City Wien ein Bereich von 100.000 Quadratmetern zwischen Rathausplatz, Ringstraße und Heldenplatz für die Fans gesperrt. Auf neun Großleinwänden und inmitten von Essens- und Getränkeständen verfolgten insgesamt rund 1,2 Millionen Besucher die Spiele.

Trotzdem Vorfreude auf Public-Viewing

Auch wenn eine derart gewaltige Partyzone von allen Seiten ausgeschlossen wird: Public-Viewing und hoffentlich Public-Feiern wird es in Österreichs Städten trotzdem geben.

Lizenzgeber für die Übertragung der EM-Spiele ist der ORF. Auf Anfrage will man dort noch nichts Genaueres verraten, außer: Man sei mit "diversen" Veranstaltern in "engem Kontakt" - auch mit der Stadt Wien.

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