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Mit 2:1 besiegt Deutschland durch Tore von Tim Kleindienst und Leon Goretzka Italien in Mailand. Vor allem zwei Spieler ragen bei der Partie heraus.
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Einer davon ist Oliver Baumann. Was dem großen Gianluigi Donnarumma nicht gelang, schaffte er: Einen unfreiwillig aufs Tor gelenkten Ball von DFB-Stürmer Tim Kleindienst lenkte die neue deutsche Nummer eins höchst aufmerksam und gedankenschnell neben den Pfosten. Und das war nicht seine einzige Großtat an diesem Abend.
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Nagelsmann über Baumann
"Er hat zwei Dinger gehalten, die er nicht halten muss", sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann nach dem Spiel und ließ dabei andere Italien-Kracher wie einen Schuss von Moise Kean in der ersten Hälfte oder einen kniffligen Flatterball von Daniel Maldini in der Schlussphase unerwähnt.
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Kleindienst über Baumann
Auch von Kleindienst gab es Lob für Baumann: "Er war echt gut, er hat vieles gehalten. Ich habe ihn auch noch mal geprüft. Es freut mich, dass er so präsent war. Da haben wir das nochmal wegzelebriert", sagte der Mittelstürmer über seinen Jubel mit Baumann nach dem Spiel.
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Oliver Baumann
Auch Baumann selbst war die Freude über das gelungene Spiel anzumerken. "Unbeschreiblich. Das war echt schön mit dieser Truppe. Ich genieße es gerade, aber es ist erst der erste Schritt", sagte Baumann im ARD-Interview über die Aussicht, am Sonntag (20:45 Uhr/RTL) beim Rückspiel in Dortmund den Einzug in die Finalrunde im Juni zu schaffen.
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Julian Nagelsmann
In eine ähnliche Kerbe hinsichtlich des Rückspiels schlug Bundestrainer Nagelsmann: "Es ist ein gefährliches Resultat, wir sind nur ein Tor vorne."
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Nagelsmann rechnet
Mehr als die Hälfte des Weges zu einem Final-Four-Turnier in Deutschland Anfang Juni ist doch absolviert, oder? "Aus Trainersicht würde ich jetzt 50 Prozent sagen, weil es eins von zwei Spielen war", sagte Nagelsmann: "Aber wenn man jetzt einen Mathematiker fragt oder einen, der Wahrscheinlichkeiten berechnet, würde der sagen: 'Was ist das für ein Quatsch?'" Natürlich habe sein Team nun "eine höhere Wahrscheinlichkeit weiterzukommen, weil wir ein Tor mehr geschossen haben".
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Nagelsmann über das Rückspiel
Ein bisschen weniger zittern wäre Nagelsmann in jedem Fall recht: "Wir tun alle gut daran, so ins Rückspiel zu starten, wie es dann auch steht, nämlich 0:0. Wir müssen versuchen, das Spiel zu gewinnen, dann müssen wir nicht rumrechnen."
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Dass es nach 39 Jahren der erste DFB-Erfolg in Italien war, war für Nagelsmann nur eine schöne Randnotiz: "Ich bin nicht perfekt in Fußball-Historie. Ich kannte den Fakt. Aber das Allerwichtigste ist, dass wir dieses erste Spiel jetzt gewonnen haben. Und jetzt wollen wir auch das zweite gewinnen."
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Ein glückliches Händchen hatte Nagelsmann in jedem Fall mit den Einwechslungen von Tim Kleindienst und Nico Schlotterbeck bewiesen: "Du brauchst Spieler, die Bock haben, auch reinzukommen und ein Spiel verändern zu wollen. Schlotti hat ein Superspiel gemacht - und Tim hat das gemacht, was er machen muss, ein Tor", erklärte Nagelsmann nach dem Spiel.
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Nagelsmann über Goretzka
Das größte Lob hatte sich Nagelsmann jedoch für Leon Goretzka aufgehoben. "Ein Top-Comeback, das klingt immer so hochtrabend, nach alldem, was passiert ist. Das gibt es nur im Fußball." Und er bescheinigte Goretzka einen "Top-Charakter".
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Doch nicht nur deswegen war der 30-Jährige für Nagelsmann der "MVP des Spiels", wie der Bundestrainer hinterher äußerte: "Ich glaube, er hat den größten Einfluss gehabt - hinten und vorne. Ich bin sehr froh für ihn, dass er so gut zurückgekommen ist." Vor allem in der zweiten Hälfte habe der Bayern-Profi "ein herausragend gutes Spiel gemacht".
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"Er hat bewiesen, dass es sich lohnt, auch mal Täler zu durchschreiten. Und sich aus vielen Diskussionen herauszuhalten, das war der cleverste Move von ihm, dass er nicht alles kommentiert hat", sagte der Bundestrainer über seinen Rückkehrer, dem er selbst vor einem Jahr die schmerzhafte Degradierung samt EM-Ausbootung zugefügt hatte.
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Leon Goretzka
Goretzka selbst hatte sein Traum-Comeback bei der Nationalmannschaft in seinen Gedanken durchgespielt. "Man traut sich hin und wieder mal, vor dem Spiel so ein Szenario auszumalen. Das habe ich tatsächlich diesmal auch gemacht", erzählte der Mittelfeldspieler des FC Bayern in der ARD: "Das ist, das muss ich zugeben, eine ganz runde Geschichte." Goretzka erzielte in Mailand gegen Italien in der 76. Minute mit dem Kopf den Siegtreffer.
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Die lange Pause inklusive der Nicht-Nominierung für die Heim-EM vor einem Jahr sei "natürlich nicht einfach" gewesen, gab Goretzka zu: "Aber ich möchte lieber nach vorne gucken als zurück. Ich hoffe, dass es jetzt so weitergeht."
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Schon vor dem Anpfiff war Goretzka emotional gewesen. "Ich muss zugeben, bei der Nationalhymne hat es mich mehr gepackt als ich gedacht habe vorher. Aber so soll es sein", sagte er. "Ich bin sehr glücklich, heute hier gespielt zu haben", sagte er - und verschwand in die Mailänder Nacht.
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Luciano Spalletti
Italiens Nationaltrainer lobte trotz des mächtigen Dämpfers beim 1:2 (1:0) gegen Deutschland den Charakter seiner Mannschaft und verkündete mit Blick auf die alles entscheidende zweite Partie an diesem Sonntag: "Wir werden mit diesem Charakter noch stärker sein in Dortmund."
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Er werde am Samstag mit der Überzeugung nach Deutschland reisen, "dass wir ein gutes Spiel machen werden".
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Pressestimme: "Corriere dello Sport" (Italien)
Die italienische Presse scheint davon nicht unbedingt überzeugt. Die "Corriere dello Sport" schreibt: "Spallettis Truppe muss jetzt ein Meisterwerk schaffen, um nicht in den Abgrund zu sinken. Tonalis Leistung gibt Hoffnung, aber die Leistungen der Azzurri genügen nicht, um ein Deutschland in guter Form zu versenken."
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Pressestimme: "Gazzetta dello Sport" (Italien)
In der "Gazzetta dello Sport" heißt es: "Die Qualifikation für das Nations-League-Finale steht nun auf der Kippe. Schade, denn Tonalis Tor zu Beginn des Spiels hatte uns die Illusion gegeben, dass ein Sieg möglich wäre. Die Deutschen hatten trotz der Abwesenheit von Havertz, Wirtz und Füllkrug mehr Qualität und vor allem mehr internationale Erfahrung: Kimmich und Goretzka treiben die Mannschaft an. Die Azzurri werden über ihre Fehler hinaus bestraft, Baumann ist mehrmals entscheidend. Ohne seine Eingriffe wäre das Match anders ausgegangen."
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Pressestimme: "Corriere della Sera" (Italien)
Und die "Corriere della Sera" meint: "Um im Turnier unter die letzten Vier zu kommen, ist ein Kunststück in Dortmund nötig."
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Pressestimme: "La Stampa" (Italien)
Noch härter geht die "La Stampa" mit Italien ins Gericht: "Am Sonntagabend in Dortmund dürfte es schon ein Kunststück sein, das 2:1 im Hinspiel des Viertelfinales zu kippen, wenn man bedenkt, wie sich die Azzurri von den Deutschen überholen und verspotten ließen, nachdem sie durch Tonali bereits nach neun Minuten in Führung gegangen waren."
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Pressestimme: "Guardian" (England)
Auch in England schaut man genau hin. "Deutschland schlägt gegen Italien mit Wucht zurück", schreibt der britische "Guardian".
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Pressestimme: "BBC" (Großbritannien)
Die "BBC" hat die historische Einordnung im Kopf: "Deutschland kämpfte sich nach einem Rückstand zurück und gewann im Viertelfinal-Hinspiel der Nations League erstmals seit 39 Jahren auswärts gegen Italien."
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Pressestimme: "Marca" (Spanien)
Die spanische "Marca" schreibt: "Deutschland konnte seine Erfahrung und sein Können nutzen, um eine extreme Situation in Mailand zu meistern. Nagelsmanns Mannen, die ein frühes Tonali-Tor kassierten, blieben geduldig und überstanden die Gegenangriffe der Azzurri, um das Spiel zu drehen."
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Pressestimme: "El Mundo" (Spanien)
In der spanischen "El Mundo" wird auch Deutschlands neues Trikot gewürdigt: "'La Mannschaft' war in ihrem brandneuen Retro-Trikot ins San Siro gekommen, um das 125-jährige Bestehen ihres Verbandes zu feiern. (...) Es war ein Sieg, der nach dem schweren Rückschlag bei der Europameisterschaft für frischen Wind sorgte."
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Pressestimme: "L'Equipe" (Frankreich)
Die französische "L'Équipe" schreibt: "Deutschland stürzt Italien im Viertelfinal-Hinspiel der Nations League."
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Pressestimme: "Blick" (Schweiz)
Im Schweizer "Blick" heißt es: "Nagelsmann beweist goldenes Händchen."