Fußball-Europameister Portugal kann weiter vom ersten Titel im eigenen Land träumen. Die Seleção zieht durch ein 3:1 gegen die Schweiz ins Premierenfinale der Nations League ein. Und wer trifft im Halbfinale? Natürlich Cristiano Ronaldo - und das gleich dreimal.
Fußball-Superstar
Mit dem ersten Videobeweis-Elfmeter in der Geschichte des jungen Wettbewerbs war dem ehemaligen Bundesliga-Profi Ricardo Rodriguez (57.) nur der zwischenzeitliche Ausgleich für starke Schweizer gelungen – nachdem Brych unter Pfiffen fast fünf Minuten ein strittiges Foul hatte überprüfen lassen.
Die Partie nahm schnell Fahrt auf und machte Werbung für den neuen Wettbewerb. Die erste Torchance hatte indes nicht der Favorit, sondern Xherdan Shaqiri: Der Champions-League-Sieger vom FC Liverpool scheiterte in der dritten Minute aus spitzem Winkel am aufmerksamen portugiesischen Torhüter Rui Patrício.
Die Portugiesen dagegen brauchten trotz ihres hochwertigen Sturmduos ein paar Minuten, um ins Spiel zu finden. Erstmals stürmte Kapitän Ronaldo in der Seleção gemeinsam mit João Félix, dem 19 Jahre alten Supertalent vom Meister Benfica Lissabon. Akzente setzte der unauffällige Félix in den 70 Minuten auf dem Platz aber nicht.
Stattdessen sorgte mal wieder Ronaldo für den ersten Glanzmoment der Partie. Der 34-Jährige vom italienischen Serienmeister Juventus Turin spitzelte den Ball bei einem 20-Meter-Freistoß über die Schweizer Mauer - und erwischte Yann Sommer im Tor der Eidgenossen auf dem falschen Fuß. Zwei Tore kurz vor Schluss krönten seine grandiose Vorstellung. Stolze Bilanz für Ronaldo: die Treffer Nummer 86, 87 und 88 im 157. Länderspiel.
Videobeweis sorgt erneut für Kontroverse
Dem nicht unverdienten Ausgleich gingen kuriose fünf Minuten voraus: Denn Brych sprach nach einem Foul zunächst den Portugiesen einen Elfmeter zu, überprüfte dann per Video aber eine Szene, die sich kurz zuvor im anderen Strafraum ereignet hatte. Den Kontakt von Nelson Semedo im Laufduell mit dem Stuttgarter Steven Zuber ahndete der deutsche Referee schließlich - es gab Strafstoß für die Schweiz.
Die Gäste, die bei der WM 2018 ebenso wie Portugal im Achtelfinale ausgeschieden waren, stellten die defensiv schlecht organisierten Gastgeber immer wieder vor Probleme. Kurz vor der Pause verpasste Haris Seferovic den Ausgleich für die Mannschaft von Trainer Vladimir Petkovic: Der früherer Frankfurter, der mit Benfica Meister und Torschützenkönig in der Liga wurde, traf nur die Latte (42.).
Der Finalgegner der Portugiesen wird am Donnerstag (20.45 Uhr/DAZN) in Guimaraes im zweiten Halbfinale zwischen England und den Niederlanden ermittelt. Das Endspiel findet am Sonntag (9. Juni) ebenfalls in Porto statt. Für den Premieren-Sieger des Wettbewerbs gibt es nicht nur einer Silber-Trophäe, er würde sein Gesamt-Preisgeld zudem um sechs Millionen auf 10,5 Millionen Euro erhöhen. (br/dpa)
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