Rom - Er war eine der Säulen beim deutschen WM-Triumph 2014 in Brasilien und bei vielen Titelgewinnen mit Borussia Dortmund und dem FC Bayern München. Am Ende dieser Saison ist Schluss für Mats Hummels, wie der 36 Jahre alte Abwehrspieler bei Instagram bekannt gab. Diese Spielzeit bei AS Rom wird die letzte für ihn sein, wie Hummels in einem emotionalen Video ankündigte.
"Nach über 18 Jahren und so vielen Dingen, die mir der Fußball gegeben hat, beende ich diesen Sommer meine Karriere", sagte
Fünfmal deutscher Meister, Leistungsträger in der Klopp-Ära
Bundestrainer
Hummels wurde mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund insgesamt fünfmal deutscher Meister und dreimal DFB-Pokalsieger. Der Innenverteidiger war dabei Leistungsträger der erfolgreichen BVB-Mannschaft unter Trainer Jürgen Klopp, die 2011 und 2012 die Meisterschaft gewann und 2012 auch den DFB-Pokal holte.

2016 wechselte er zurück zum FC Bayern, für den er schon vor seiner Zeit beim BVB gespielt hatte. Dort gewann er drei Meisterschaften in Folge und noch zweimal den Pokal. Im Jahr 2021 war der DFB-Pokal dann auch der letzte große Titel für Hummels, da aber wieder in Diensten des BVB, zu dem er 2019 zurückgekehrt war.
Zuletzt spielte der Innenverteidiger für die AS Rom, gehörte dort aber nicht mehr zur Stammformation. Sein Vertrag nach dem eher unglücklich verlaufenen Italien-Abstecher endet im Sommer.
Siegtorschütze im WM-Viertelfinale
Seinen größten Erfolg feierte der langjährige Nationalspieler 2014 mit dem Gewinn des Weltmeistertitels in Brasilien. Dabei köpfte er im Viertelfinale gegen Frankreich das 1:0-Siegtor, zuvor hatte er bereits beim 4:0-Auftakterfolg gegen Portugal per Kopf zum 2:0 getroffen. In 78 Länderspielen erzielte er fünf Tore.
"Mats Hummels war eines der prägenden Gesichter in einer sehr erfolgreichen Zeit der Nationalmannschaft und des DFB. An diesen Erfolgen hatte er als Führungsspieler, aber auch als Identifikationsfigur abseits des Platzes erheblichen Anteil", sagte DFB-Sportdirektor Rudi Völler. "In seiner erfolgreichen Karriere hat er seine Vereine geprägt."
Verwehrt blieb ihm der Titel in der Champions League - trotz gleich zwei Finalteilnahmen mit dem BVB: 2013 unterlag er im Londoner Wembley-Stadion dem FC Bayern 1:2, elf Jahre später gab es am selben Ort eine 0:2-Niederlage gegen Real Madrid.
In seinem Video zeigte er sich sehr ergriffen. "Ich kämpfe gerade mit den Emotionen. Jetzt kommt der Moment, um den kein Fußballer herumkommt", leitete er die Botschaft ein. Im Anschluss blickte er dankbar auf seine große Karriere zurück. "Es gehört viel dazu einfach, die richtigen Trainer im richtigen Moment, fit sein im richtigen Moment, die richtigen Mitspieler zur richtigen Zeit." Die großen Stadien und die Fans wie auf der Dortmunder Süd-Tribüne wird er vermissen: "Es war wunderbar, vor solchen Kulissen vor den Fans spielen zu dürfen, und das wird mir fehlen, es wird mir verflucht fehlen."

Von Löw aussortiert und zurückgeholt
Der kopfballstarke und oft auch mit fußballerischen Qualitäten überzeugende Hummels erlebte im Verlauf der Karriere auch überaus schmerzhafte Momente. Vier Jahre nach dem WM-Triumph von Rio de Janeiro durch das 1:0 gegen Argentinien schied der Titelverteidiger 2018 in Russland in der WM-Vorrunde aus. Das war einer deutschen Nationalmannschaft nie zuvor passiert.
Mit einiger Verzögerung teilte ihm der damalige Bundestrainer
Auch der jetzige DFB-Trainer Nagelsmann berief Hummels zunächst in die Nationalmannschaft. Das 0:2 im November 2023 in Österreich war aber sein letztes Länderspiel. Für die Heim-Europameisterschaft im vorigen Jahr berücksichtigte Nagelsmann den Routinier nicht mehr, der BVB verlängerte seinen Vertrag nicht mehr. In Rom verabschiedet sich der spiel- und meinungsstarke Fußballer nun nach fast zwei Jahrzehnten bald aus dem Profigeschäft. © Deutsche Presse-Agentur