Für die meisten kleinen Fußballfans ist es ein großer Traum: Einmal als Einlaufkind mit den Idolen ins Stadion kommen. Doch warum gibt es die Tradition der Einlaufkinder eigentlich?

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Mittlerweile ist es zum Standard geworden: Bei fast jedem Profifußball-Spiel in Europa kommen die Spieler mit einem Einlaufkind an der Hand aufs Feld. Der Brauch hat sich auch auf Welt- und Europameisterschaften ausgeweitet. Dabei tragen die Kids entweder das Trikot des jeweiligen Vereins oder Landes oder auch gerne mal ein Sponsorentrikot.

Das Konzept der Einlaufkinder stammt aus Brasilien. Ronan Ramos Oliveira, Marketingdirektor von Atlético Mineiro, setzte die Idee in den 1970er Jahren in einem Spiel gegen Lokalrivalen América Mineiro um. Damit sollten unter anderem mehr Familien ins Stadion gelockt werden. Anfangs sollten sich Spieler und Kind dabei angeblich sogar ähnlich sehen.

Willi Lemke etabliert Einlaufkinder in Deutschland

Mit der Idee, Einlaufkinder auch in Deutschland einzuführen, rühmt sich Ex-Werder-Manager Willi Lemke. 1994 kehrte er aus Brasilien nicht nur mit Neuzugang Junior Baiano, sondern auch mit der Begeisterung für die an der Copacabana etablierte Routine, mit Kindern an der Hand den Platz zu betreten zurück.

Lemke war begeistert und setzte die Idee sofort in die Tat um. Ab der Saison 1995/96 hielten die Einlauf-Aktionen Einzug in die Bundesliga. Der damalige Bremer Manager schwärmte davon, dass jedes Kind, das einmal als Einlaufkind dabei war, sein Leben lang "grün-weiß infiziert" sei.

Die Aktionen dienen aber natürlich nicht nur der kindlichen Freude und der Bindung an den jeweiligen Verein, sondern sie sind auch ein lukratives Werbegeschäft und eine Möglichkeit der Imagepflege für die jeweiligen Vereine. Durch die Kinder lassen sich zusätzliche Sponsorendeals ergattern. Bei der EM 2016 wurden die Einlaufkinder beispielsweise von McDonalds gesponsert. Bei der aktuellen EM ist Lidl Werbepartner der Einlaufkinder.

Wie wird man Einlaufkind?

In der Premier League verlangen laut Recherchen des "Telegraph" einige Vereine Geld dafür, dass die Kinder mit ihren Stars auflaufen dürfen. Bis zu 830 Euro sollen dabei fällig werden.

So weit ist es in Deutschland noch nicht, man braucht jedoch sehr viel Glück, um einmal in der Bundesliga als Einlaufkind dabei sein zu können. Die meisten Plätze werden verlost, mal über die Sponsoren der Vereine, mal über den Verein selbst.

Beim BVB liegt das Privileg bei den eigenen Jugendmannschaften, die Plätze als Einlaufkind für die Gastmannschaften werden hingegen verlost.

Quellen:

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