(dpa/mm/ak) - Hunderte randalierende Hooligans sorgten am vergangenen Wochenende für Chaos beim Spiel zwischen Panathinaikos Athen und Olympiakos Piräus. Der Fußball geriet zur Nebensache, die Partie musste abgebrochen werden. Nun sorgen neue Details für Wirbel: Auch Rapid Ultras könnten an den Ausschreitungen beteiligt gewesen sein.

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Es war ein trauriger Tag für den griechischen Fußball: Das Duell zwischen dem Tabellenersten und -zweiten im Athener Olympiastadion musste elf Minuten vor dem Schlusspfiff beim Stand von 1:0 für Olympiakos vorzeitig beendet werden. Randalierende Fans hatten dutzende Molotow-Cocktails auf die mit etwa 50 000 Zuschauern besetzten Tribünen und das Spielfeld geworfen. Bei den Ausschreitungen wurden 20 Polizisten verletzt, vier davon schwer. 57 Personen wurden vorübergehend festgenommen.

Fotos der gewalttätigen Fans sorgen nun für Aufsehen in Wien: Einige der vermummten Hooligans trugen Fanartikel von Rapid. Waren also Ultras des Wiener Clubs an den Ausschreitungen beteiligt?

Nicht unbedingt. Es ist bekannt, dass die Athener Fangruppe "Gate 13" seit Jahren eine intensive Freundschaft mit den Ultras Rapid verbindet. Die Mitglieder besuchen sich immer wieder gegenseitig auf Spielen und tragen die Fanfreundschaft auch durch Fanartikel des jeweils anderen Vereins zur Schau. Ob wirklich Rapid Ultras unter den Krawallmachern in Athen waren oder ob griechische Hooligans lediglich Fanartikel von Rapid trugen, wird daher nur schwer nachzuweisen sein.

Verein entschuldigt sich

Gastgeber Panathinaikos hat sich nach den schweren Krawallen mittlerweile offiziell entschuldigt. "Wir fühlen uns verpflichtet, uns bei den Zehntausenden vernünftigen Fans zu bedanken und gleichzeitig um Entschuldigung zu bitten für einen der beschämendsten Momente in der Geschichte unseres Vereins", hieß es in einer Erklärung des Vereins einen Tag nach dem abgebrochenen Spiel.

Auch die Regierung reagierte scharf. Der Generalsekretär im für Sport zuständigen Kulturministerium, Panagiotis Bitzaxis, schloss eine Absage des nächsten Spieltages nicht aus und erklärte: "Wenn einige Fans von Panathinaikos ihre Mannschaft zur Katastrophe führen wollen, dann können wir nichts machen."

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