Wegen US-Präsident Donald Trumps Politik sagen Profi-Fußballerinnen der amerikanischen Liga NWSL ihre Teilnahme an Länderspielen ab – aus Angst, nach Auslandsreisen nicht mehr in die USA zurückzukommen.
Die Politik des US-Präsidenten Donald Trump sorgt im amerikanischen Profisport für große Unsicherheit bei ausländischen Athleten und Athletinnen.
Besonders betroffen ist die Frauenfußball-Profiliga NWSL (National Women's Soccer League), deren internationale Spielerinnen aufgrund möglicher neuer Einreisebeschränkungen vermehrt Reisen mit ihren Nationalmannschaften absagen. Während der letzten Länderspielpause Anfang April entschieden sich gleich mehrere Profis, nicht zu ihren Nationalteams zu reisen. Aus Sorge vor Einreiseproblemen auf dem Rückweg zu ihrem Arbeitsplatz in den USA.
NWSL-Profi Deyna Castellanos: "Es betrifft Spielerinnen in der gesamten Liga"
So verzichtete etwa die venezolanische Stürmerin Deyna Castellanos von den Portland Thorns freiwillig auf zwei Freundschaftsspiele ihres Landes gegen Panama (5. und 8. April 2025).
"Die Ungewissheit, nach Hause gehen zu können, aber nicht zu wissen, ob ich wieder zurückkomme, ist sehr beängstigend", erklärte Castellanos in einer Mitteilung ihres Teams, für das auch die derzeit verletzte deutsche Nationalspielerin Marie Müller spielt. Castellanos sagte weiter: "Es betrifft nicht nur mich, sondern Spielerinnen in der gesamten Liga."
Wie bereits während seiner ersten Amtszeit erwägt Präsident
Ähnliche Sorgen haben auch die vier sambischen Spielerinnen Barbra Banda, Grace Chanda, Prisca Chilufya (alle Orlando Pride) und Racheal Kundananji (Bay FC). Sie wurden von ihrem Verband vor kurzem für Länderspiele in China nicht nominiert.
Wegen Trump: Sambia verzichtet auf Nationalspielerinnen
Aus Sicherheitsgründen, wie der Generalsekretär des sambischen Fußballverbands, Reuben Kamanga, in einer Pressemitteilung erklärte: "Aufgrund der zusätzlichen Reisebeschränkungen der US-Regierung erschien es im Interesse der Spielerinnen ratsam, diese Reise auszulassen." Die Entscheidung sei in Absprache mit den NWSL-Klubs und diplomatischen Stellen getroffen worden.
In der NWSL spielen aktuell etwa 350 Profifußballerinnen, von denen knapp 100 aus dem Ausland stammen. Die Liga äußerte Verständnis für die Situation ihrer Spielerinnen. Die Associated Press zitiert eine NWSL-Sprecherin: "Als globale Liga sind wir uns des Drucks bewusst, dem internationale Athletinnen im aktuellen geopolitischen Klima ausgesetzt sind. Wir arbeiten eng mit Fifa, unseren Klubs und der Regierung zusammen, um langfristige Lösungen zu finden, die die Teilnahme der Spielerinnen sowohl national als auch international gewährleisten."
Auch die WM 2026 und die Olympischen Spiele 2028 finden unter Trump statt
Experten warnen unterdessen vor langfristigen Folgen, sollte die aktuelle Unsicherheit anhalten. Mit Blick auf anstehende sportliche Großereignisse in den USA – etwa die Fußball-WM der Männer 2026 oder die Olympischen Spiele in Los Angeles 2028 – könnte sich die Lage weiter zuspitzen.
NWSL-Kommissarin Jessica Berman sagte ESPN: "Sport-Ligen haben historisch immer politische Entwicklungen genutzt, um aufzuzeigen, wie Entscheidungen unser Geschäft beeinflussen. Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass unsere Athletinnen geschützt sind."
Castellanos selbst zeigte sich trotz aller Sorgen überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben: "Es ist traurig, nicht bei der Nationalmannschaft zu sein. Doch wichtiger war mir, weiter in den USA spielen zu können." Eine Haltung, die derzeit wohl viele internationale Profis in der NWSL teilen.
Verwendete Quellen:
- Associated Press: Venezuelan NWSL star opts out of national team duty fearing possible return issues
- The Guardian: Zambia remove US-based players due to Trump immigration policy fears
- The Oregonian: Portland Thorns’ Deyna Castellanos unable to join national team due to Trump travel ban fears
- Essentially Sports: NWSL Stars Forced to Skip National Team Participation Amid USA’s Unclear Travel Ban Worries